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Anamorpher Film, Bild und Fernseher tunen
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ANDREAS 
Moderator


Anmeldungsdatum: 07.05.2001
Beiträge: 1516

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Beitrag Beitrag 0 - Verfasst am: So Aug 05, 2001 11:36    Titel: Antworten mit Zitat

Viele haben sich schon mal gefragt, ob es möglich ist, daß vorhandene Bildmaterial noch besser aufzubereiten als man es ohnehin schon mit CCE, Tmpeg oder bbmpeg etc. bekommen hat um das Ziel „Bildqualität einer DVD“ zu erreichen. Hier gibt es verschiedene Ansätze wobei ich das qualitativ hochwertigste dabei jedoch einfachste Verfahren beschreiben möchte. Diese Verfahren nennt sich:
Anamorphes Filmbild .
Es ist nichts neues und schon an anderer Stelle z.B. von AngelSVCD, mb1, ixi hat das im FitCD berücksichtig, etwas dazu geschrieben worden, nur finde ich wird auf dieses Thema zuwenig eingegangen. Da ich ausschließlich, wegen der wesentlich besseren Bildqualität, auf dieses Bildformat umgestiegen bin möchte ich daher diese Thematik zusammenfassen, so daß es wiederum den engagierten SVCDler dazu ermutigen soll selbst einmal Versuche in dieser Richtung zu fahren. Ich habe zwar die DVD zur Erklärung der Thematik herangezogen, jedoch ist dies alles 1:1 für die Camcordergemeinde einzusetzen. Es ist somit als erster Teil anzusehen, da hier die Grundlagen erarbeitet werden sollen.
Was ist nun aber ein anamorphes Bild bzw. Filmbild und was bedeutet das? Der Ausdruck anamorphotisch kommt aus dem griechisch-lateinischen und bedeutet nach dem Duden:
„anamorphotisch , umgestaltet, verwandelt, verzerrt, Abbildungen die bewußt verzerrt hergestellt sind (Foto- und Kinotechnik)“
Auf manchen käuflichen DVDs ist auf der Rückseite ein Hinweiß auf dieses Filmformat zu finden, wobei es dort unabhängig vom Bildformat (aspect ratio) angegeben werden kann. Auch wenn nichts aufgeführt ist sollte man sich die DVD genauer ansehen (das Bild), man wird  häufig feststellen, daß das Bild in der Höhe verzerrt/anamorph ist. Es sind somit Bilder die Köpfe aussehen lassen wie Ostereier. Die meisten Filme die so „codiert“ sind werden als Cinemascope oder 2,35:1 Bild auf dem Fernseher erscheinen. Manche DVDs haben auch die Möglichkeit eine damit verbundene 16:9 Darstellung auszugeben, die bei richtiger Einstellung des DVD-Players automatisch auf dem Fernseher erscheint.
Ein anamorphes Filmbild richtig umzusetzen bedingt jedoch zweierlei Veränderungen. Zum einen muß die Kombination DVD-Player zum Fernseher stimmen, zum anderen muß das Bild an sich verändert werden. Nur in dieser Kombination läßt sich das Bild optimal nutzen um Schärfe, Rauscharmut und Brillants umzusetzen.
Hier zum besseren Verständnis die zwei hauptsächlichen Bildvormate mit der Kinofilme gemastert sind.
Academy Standard
(1,85:1 Widescreen)                  Cinemascope (2,35:1)  
   
Bild 1                                 Bild 2
Gehen wir jetzt auf das Bild ein welches wir in eine SVCD verwandeln wollen. Bei der Analyse des Bildes durch croppen bzw. zurecht schneiden (hier in Tmpeg) werden wir feststellen, daß das Bildverhältnis mit den Coverinformationen nicht übereinstimmt. Hier der Fim „The Matrix“ , wobei das Cover den Film als 2,35:1 Format ausweist.

Tatsächlich aber ergibt sich nach dem wegschneiden der schwarzen Ränder eine vollkommen andere Auflösung (gesamtes sichtbares Bild).
Bild 4

Dieses Bild entspricht in etwa den vorgegebenen 720x432 Pixeln, (Bild 4) . Hier ist das Seitenverhältnis eindeutig NICHT 2,35:1 wie uns das Cover glauben lassen will, sondern 1,66:1.
Somit handelt es sich bei einem verzerrtem Bild eindeutig um ein anamorphes Bildformat. In Wirklichkeit würde dieses Bild auf dem Fernseher in einer Höhe von 324 sichtbaren Zeilen/Pixeln ausgegeben werden, es würde somit gestaucht.
Die Stauchung erfolgt über den Faktor 4:3 oder auch 1,3333. Dieser Faktor ergibt sich aus der Formatumschaltung vom 4:3er auf das 16:9er Bildformat. Ich kann also mein Bild folgender maßen errechnen:
432 / (4:3) = 324 Pixel  oder auch 432 / 1,3333 = 324 Pixel
Was bringt mir diese Erkenntnis? Im Ursprung ist das Bild in der Höhe mit mehr Informationen „ausgefüllt“ als man es für die Darstellung im richtigen aspect ratio benötigt, jedoch ist diese Betrachtungsweise nur oberflächlich gesehen. Bei genauer Betrachtung ergibt sich ein anderes Bild:
Man muss das Bild stauchen um das richtige aspect ratio zu bekommen oder man rechnet einige Zeilen heraus.
Soviel vorweg, die meisten Einstellungen der DVD-Player sind falsch, daher werden die Zeilen heraus gerechnet anstatt das Bild zu stauchen.
Richtiger ist da schon ein anderes Verfahren. Dort ermöglicht eine Vorsatzlinse das Bild so zu nehmen wie es ist und in die Breite zu ziehen um wiederum ein funktionierendes Seitenverhältnis zu bekommen. Dies wurde mit der 35mm Filmtechnik entwickelt und angewandt und stammt aus älteren Zeiten. Jedoch hat dieses Verfahren mit den jetzigen LCD/DLP-Beamern einen neuen Schub bekommen. Leider ist eine solche Vorsatzlinse, auch Anamorphot genannt, mit ca. 3000 DM relativ teuer.
Da diese Technik nicht für den Fernseher einzusetzen ist, kann hier natürlich nur das Verfahren des Stauchens zum Tragen kommen.
Einer der Nachteile eines solchen Bildes ist natürlich die „Mehrinformation“ im Bild, welche normaler weise die Datenrate ansteigen lassen würde, damit es keine Verblockungen gibt. Wenn man nun die Datenrate gleich lassen muß verringert sich somit die spezifische Datenrate pro Macroblock bzw. pro Pixel. Steht jedoch ein Medium zur Verfügung was dementsprechende Datenraten und damit verbunden auch einen größeren Speicherplatz zuläßt kann man getrost sein Augenmerk auf die Optimierung des so verzerrten Bildes richten.
Bei einer SVCD oder noch schlimmer bei einer VCD ist dieses Verfahren mit Vorsicht zu genießen. Hier entstehen durch die geringen Datenraten und den begrenzten Medien-Speicherplatz eher Artefakte die aber mit einigen Tricks bei der SVCD fast 100%ig vermieden werden können. Es wird in Summe eine Bildverbesserung erzielt werden, da man mit den richtigen DVD/Fernseher Einstellungen ein besseres Bild hinbekommt. Die vereinzelt auftretenden Artefakte können je nach Geschmack als nicht störend empfunden werden, da allgemein das Bild schärfer und gleichmäßiger ist.
Wie sehen denn nun die „richtigen“ DVD-Player und Fernseheinstellungen aus?
Beginnen wir mit der VERBINDUNG DVD-Player und Fernseher. Die neueren Fernsehgräte haben zumindest auf der AV1 Scartbuchse die Möglichkeit ein Bildsignal im RGB-Modus zu empfangen.
Dies bedeutet, das vom Player schon die Aufbereitung und Trennung des Bildes in die Grundfarben des Lichtes  R (rot), G (grün), B (blau) vorgenommen wurde. Der Fernseher bekommt dieses Signal und gibt es unverfälscht, und besonders wichtig SCHARF und störungsfrei, auf dem Fernseher wieder aus. Natürlich werden immer noch die manuellen Einstellungen dieses Bild überlagern, aber es gibt auch Fernseher, die bei einem solchen Signal KEINE Veränderungen mehr zulassen.
Logisch ist jetzt auch, das der DVD-Player dieses Signal ausgeben muß. Hier muß auf dem Scartausgang ein solches Ausgabesignal eingestellt werden bzw. viele neuere DVD-Player geben ein RGB Signal automatisch aus, so daß ein Einstellen nicht notwendig wird. Genaues ist hier den Bedienungsanleitungen zu entnehmen.
Um in den Genuß eines vollwertigen Bild und Tons zu kommen ist es wichtig ein 21poliges Scartkabel zu benutzen. Vergewissern Sie sich daher daß sie da keinem „Schwindel“ unterliegen und lassen sie sich im Zweifelsfall lieber beraten.
Nach der Einstellung auf das RGB Signal stellen wir zuerst unseren DVD-Player ein. Im Menü Bildausgabeformat haben Sie verschiedene Signale. Letterbox, panscan und das Format 16:9 (Bild 5) .
Das letterbox Verfahren rechnet alle Filme digital auf das jeweils richtige Seitenverhältnis um und setzt oben und unter schwarze Balken fest. Entweder sehr große Balken z.B. 2,35:1 oder einfach nur kleine 16:9er Ausgabebalken je nachdem wie dann ein Film gemastert ist. Sollten mehr Zeilen vorhanden sein als es das originale Seitenverhältnis es zuläßt, dann werden diese Zeilen umgerechnet und mit verminderter Auflösung an den Fernseher ausgegeben. Wie oben schon beschrieben werden nun nur noch 324 korrigierte Zeilen und nicht 432 Zeilen an den Fernseher bei einem 2,35:1er Bild weitergeleitet.
Bild 5
Bei der panscan (pan & scan) Funktion werden die Bildinformationen abgetastet und wenn es eine Codierung zu Darstellung eines 16:9er Bildes enthält wird ein 2,35:1 er Film auf das 16:9er Bildformat aufgezoomt. Weiterhin soll dieses Verfahren, zur Vermeidung breiter horizontaler schwarzer Balken, den wesentlichen Bildinhalt handlungsabhängig "mitgeschwenkt" zeigen. Ansonsten erfolgt auch hier wieder die Ausgabe im runtergerechneten 2,35:1er Format mit den fehlenden Zeilen.
Bleibt zum Schluß noch das 16:9er Bildausgabeformat. Es nimmt alle Bildinformationen wie sie sind und gibt es jetzt 1 zu 1 an den Fernseher weiter. Das bedeutet, ein anamorphes Bild von 720x432 wird auch genau so an den Fernseher weitergegeben. Damit haben wir das erreicht was wir wollten, nämlich das ALLE Bildinformationen an den Fernseher ausgegeben werden und nichts verloren geht.
Wenn Sie sich das Bild am Fernseher ansehen werden Sie nun feststellen, daß das Bild in der Höhe verzerrt ist. Es erscheinen die „gefürchteten“ Eierköpfe. Da man seine Augen ja nicht anamorph verstellen kann benutzt die Technik jetzt ein einfaches Mittel um das richtige Seitenverhältnis wieder herzustellen. Alle neueren Fernseher haben die Möglichkeit einer 16:9 Umschaltung.
Was geschieht hier? Sehen wir uns Bild 6 an. Die Abbildung zeigt im Schnitt einen 4:3er Fernseher auf dem ein Vollbild dargestellt ist. Die Elektronenstrahlen werden durch ein magnetisches Feld abgelenkt und auf die Mattscheibe projiziert. Da alle 432 Zeilen ankommen sind diese natürlich zu weit oben und unten. Mit der 16:9er Umschaltung, Bild 7 , verändern Sie das Feld, es wird schwächer und damit entsteht eine geringere Ablenkung. Natürlich um genau den Faktor 4:3 bzw. 1,3333, so daß ein Fernsehbild im 16:9er Format herauskommt. Damit liegen die 432 Zeilen näher zusammen und optisch ergibt sich jetzt ein richtiges Seitenverhältnis. Sie nutzen über diesen „Trick“ die kompletten 432 Zeilen im Gegensatz zu den 324 Zeilen vorher.
Bild 6 und 7
Jetzt kann man feststellen, daß Ihr Fernsehbild heller und in feinen Passagen flimmer- und stufenfrei geworden ist. Logisch, es sind wesentlich mehr Informationen auf einer kleineren Fläche vorhanden. Vermindern sie die Helligkeit und den Kontrast als auch die Farben, ebenso falls vorhanden die Schärfe, bringen Sie das Bild in den alten Helligkeitszustand und sie werden feststellen, das sich trotzdem das Bild zu Gunsten der gesamten Dynamik und Schärfe verbessert hat. Gleichmäßig ebene Flächen werden ruhiger, Gesichtszüge feiner, Wälder detaillierter. Ein Anhaltspunkt für die Helligkeit sind die oberen und unteren schwarzen Streifen. Wenn das Bild zu #### ist werden sich ZWEI unterschiedlich dunkle, schwarze Streifen abbilden. Bringen Sie den filmnahen Streifen (roter Pfeil) auf das Schwarz vom äußersten Rand (gelber Pfeil), Bild 8 .
Bild 8
Abschließend sei noch erwähnt, das aufgrund der LOCHMASKE des Fernsehers ein Überschärfen entstehen kann. Dann ist der Fernseher nicht in der Lage die gesamten anamorphen Zeilen darzustellen. In Summe macht das aber nichts, denn Sie haben trotz alledem mehr Bildinformationen auf Ihrem Fernseher als Vorher. Und wer will nicht lieber z.B. 400 anstatt 324 Zeilen als Bild haben?
Bei dreifarben Röhrenprojektoren als auch  Röhrenrückprojektoren ist der Schärfegewinn natürlich immens, da hier keine Lochmaske vorhanden ist und ALLE 432 Zeilen (oder sogar 576 Zeilen/Pixel in der Höhe) ausgegeben werden die dann zu 100% zu sehen sind, reduziert natürlich auf das richtige Seitenverhältnis.
Gruß
ANDREAS
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