Tessa 
Anmeldungsdatum: 01.01.2002 Beiträge: 2
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Beitrag 0 - Verfasst am: Mi Jan 02, 2002 7:47 Titel: |
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Frohes neues Jahr,
ich hab folgendes Problem und komm einfach nicht weiter. Ich möchte ganz bescheiden eine VCD für meinen DVD-Player (von Universum) erstellen. Ich hab eine DVD mit Movie-Jack gerippt und mit Nero 5.5.6.4 mit 2fach gebrannt. Beim Abspielen laufen die ersten 20 Minuten einfach klasse (Bild ist super, Ton ist o.k.) aber dann gehts los. Das Bild bleibt kurz hängen und läuft dann weiter, dann fast nur noch Ruckeln.
Ich brenn die VCD's mit dem DVD-Brenner von HP, hatte bisher immer das Problem, dass ich, wenn ich mit niedrigeren Versionen von Nero gebrannt habe, Nero immer auf 8fach gesprungen ist, obwohl ich 2fach ausgewählt habe. Ich bekomme das Ruckeln einfach nicht weg.
Ich hab auch schon versucht, .avi's mit TMPGenc umzuwandeln (nach den hier vorgeschlagenen Einstellungen, hab mich durch alle Tipps und Tricks durchgelesen), aber ich bekomm das Ruckeln einfach nicht weg.
Ich hoffe echt, ihr könnt mir helfen. |
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bergH  Moderator
Anmeldungsdatum: 14.06.2001 Beiträge: 13668 Wohnort: Am Kamener Kreuz
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Beitrag 1 - Verfasst am: Mi Jan 02, 2002 10:36 Titel: |
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tach auch !
Da zitieren wor doch einfach mal Gandalf_den_Grauen (einen Magier des MPEG):
Zitat: |
Hi Leute,
wie Ihr wißt gibts nach dem MPEG-Encoden und dem anschließenden Anschauen auf dem DVD-Player (natürlich erst nach dem Brennen einer VCD/SVCD) manchmal irgendwelche Ruckler, die den Filmgenuß mehr oder weniger stark beeinträchtigen.
Nun ist aber nicht Ruckler gleich Ruckler, darum versuche ich hier mal zu Beschreiben welche Typen es gibt, was der Grund dafür ist und, wenn möglich, was es als Abhilfe dagegen gibt.
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#1 Paketsize-Ruckler
B: Deutliches Ruckeln von Bild und ggf. sogar Ton. In der Regel nur auf Stand-alone Player sichtbar. Auf dem PC spielen die Files problemlos.
G: Durch eine falsche Paketsize, oder das nicht 100%ige Einhalten der korrekten Paketsize von 2324 Byte/Paket für die ganzen VCD, SVCD, XVCD...- Scheiben, kommt es dazu, daß entweder der kontinuierliche Datenstrom immer wieder abreißt und/oder die Lesebuffer im Player kurzzeitig leerlaufen.
A: MPEG-File in die elementary-Streams zerlegen und mit einem guten Multiplexer und der richtigen Paketsize neu Multiplexen (Remultiplexen). Freewareempfehlung: bbMPEG v1.2415beta. Löhnware: Xing-Encoder (aber nur zum Multiplexen zu empfehlen) mit Profil von NoboX
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#2 Rohlings-Ruckler
B: Unterscheiden sich vom Erscheinungsbild kaum von den #1 Typen, treten jedoch nicht immer reproduzierbar an der gleichen Stelle auf.
Die Stärke dieser Erscheinung kann stark schwanken und reicht von einem einmaligen, sporadischem Ruckler bis zum "Neuladen" der CD vom DVD-Player.
G: Bei Video-CDs (und Verwandtschaft) werden die CDs in einem Mode gebrannt der pro Sektor 2324 Byte an Daten aufnehmen kann. Diese erhöhte "Speicherkapazität" der CD geht natürlich auf Kosten der Fehlerkorrektur. Ein Laufwerk kann zwar noch erkennen wenn Lesefehler auftreten, diese jedoch nicht korrigieren.
Für MPEG-Dateien ist das eigentlich kein größeres Problem, da MPEG von sich aus eine gewisse Fehlertoleranz mitbringt.
Was jedoch zu den Rucklern führt ist, daß das Laufwerk im DVD-Player kurzzeitig die Lesegeschwindigkeit unter die Multiplexrate senkt, mit der Folge, daß die Daten nicht schnell genug nachgeliefert werden können.
Wie häufig und wie oft das passiert ist natürlich vom eingebauten Laufwerkstyp (u. dessen Firmware) sowie vom Rohlingstyp stark abhängig. Insbesondere CD-RWs sind in diesem Punkt "Sorgenkinder".
A: Rohlingtyp wechseln. Ggf. langsamer (nur 2x oder 1x) brennen. Bei manchen Laufwerken hilft auch ein Firmwareupdate.
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#3 Interlace-Ruckeln
B: Tritt nur bei Bewegungen auf. Sieht ein wenig wie ein "Nachzieheffekt" und deswegen auch manchmal "zeitlupenmäßig" aus.
G: Bei der Umwandlung wurde die falsche Halbbildabfolge ausgewählt. Halbbilder aus der 2. Bewegungssequenz werden zeitlich vor denen der 1. Bewegungssequenz angezeigt.
A: Quellmaterial neu Encoden und dabei die richtige Halbbildsequenz auswählen. GGf. das Quellmaterial als non-Interlaced ansehen (kostet Bitrate u. Qualität) oder De-Interlacen.
Manchmal hilft es auch nachträglich die Field-Order im bereits encodeten File zu ändern (MPEG-Fixer / DVTools (Darim)), jedoch stehen dann meist die Zeilen paarweise vertauscht.
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#4 Frameconversion-Ruckeln
B: Wird (wenn man es weiß) bei langsamen, gleichförmigen Bewegungen wahrgenommen (Bsp. das langsam "vorbeidriftende" Raumschiff Enterprise). Tritt dabei regelmäßig in etwa im Sekundenrythmus auf. Ist sowohl auf dem PC, als auch beim stand-alone Player zu beobachten.
G: Bei der Frameratenumwandlung müssen manchmal Bilder neu hinzugerechnet, oder aber auch weggelassen werden. Das dies einen direkten Einfluß auf eine gleichmäßige Bewegung hat ist logisch.
A: Kann man eigentlich nicht viel machen. Hat man Quellmaterial mit 24 fps, so kann man es 1:1 in 25 fps überführen, jedoch mit dem Effekt, daß die Sequenz dann nur noch 24/25 der Ursprünglichen Länge hat und die Tonhöhe sich etwas erhöht (1/17 Oktave).
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#5 Sync-Ruckeln
B: An gleicher Stelle im File fehlen einzelne Frames, oder sind einzelne Frames doppelt. Dies ist sowohl auf dem PC, als auch auf dem DVD-Player zu beobachten.
G: Bei manchem Quellmaterial stimmt die Synchronität von Video und Audio nicht 100%ig. Bspw. bei den AVI-Files der alten MP10/DC10 Studiosoft*) oder beim Auseinanderlaufen von Audio u. Video-PTS innerhalb eines MPEG-Streams.
Da die Synchronität beim Abspielen aber wichtiger ist als einzelne "Ruckler", wird bei manchen Encodern durch Einfügen oder Weglassen einzelner Frames die Synchronität wieder erzwungen (die PTS von Audio u. Video zählen danach wieder "gleichschnell" hoch).
A: Andere Encoder verwenden. Ggf. Audio und Video getrennt verarbeiten und erst am Schluß zusammenmultiplexen (könnte Sync.-Probleme geben).
Anmerkung: *) Bei den neueren Studiosoft-Versionen (Pinnaclesys) sind Audio u. Video nicht mehr asynchron. Jedoch werden bereits im AVI-File Frames eingefügt bzw. gedropped um eben die Synchronität herzustellen. Diese AVI-Files haben also diesen Ruckeltyp #5 bereits "in sich".
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Ergänzung zu #3
Bei der Frameratenumwandlung wird manchmal der Trick eingesetzt, daß man aus einem ursprünglich progressiven Bildmaterial eins im Interlaced-Modus macht und dann manche Frames (bei der neuen Framerate) sich aus Halbbildern unterschiedlicher Bewegungssequenzen (unterschiedlichen Ursprungsframes) des Ursprungsmaterials zusammensetzen. Ist eine solche "Stelle" dann gerade von Bewegung erfüllt, so kann es (bei falscher Wahl der Halbbildabfolge) wieder zu einem Typ3 Effekt kommen. Diese Erscheinung ist jedoch seltener als beim "Standard Typ3" Ruckeln.
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So, mehr fällt mir zu dem Thema erstmal nicht ein. Ergänzungen und Anregungen sind natürlich willkommen.
[Edited by Gandalf_der_Graue on 30th October 2000 at 10:47]
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Gandalf
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Ruckeltyp #6?
Seit dem Umbau auf ein anderes DVD-Laufwerk (siehe Thread "Ultimative Yammi-Lösung") haben sich viele der bisher vermuteten Fehlerquellen geklärt.
Deshalb die Bitte an DEN Experten Gandalf:
Lassen sich diese Raite-Ruckeltpen evtl. genau spezifizieren, evtl. als Typ #6?
Wäre ich früher auf die Lösung gekommen, hätte ich mir einen wirklich erschreckenden Stapel Rohlinge (ca. 50 Stk.) sparen können.
Außerdem würden mich jetzt rückwirkend die genauen Gründe für die Raite-Probleme sehr interessieren.
25th November 2000 01:53 IP: Logged
Gandalf_der_Graue
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Ja, ich denke da muß noch ein Typ #6 nachgeschoben werden.
Ich weiß allerdings nicht genau woran das nun liegt mit den Raite Laufwerken.... immerhin sind ja nicht alle alten Raites von dieser "Seuche" betroffen.
Eigentlich kann nur folgendes passieren: Der kontinuierliche Datenstrom beim Lesen der VCD/SVCD/XVCD... reißt aufgrund der mäßigen Leseeigenschaften des Laufwerkes ab.
Das kann aber viele Ursachen haben: Schlechte Cache-Verwaltung im Laufwerk, unzulängliche Geschwindigkeitsanpassung beim Lesen, ungünstige Kombination zwischen Multiplexrate und möglicher Auslesegeschwindigkeit vom Laufwerk....
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