Helmut  globaler Moderator

Anmeldungsdatum: 06.05.2001 Beiträge: 30601 Wohnort: Frankfurt
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Beitrag 0 - Verfasst am: Mo Jun 18, 2001 14:00 Titel: |
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Das ist ein Beitrag von unserem Moderator Andreas ! EINE CD für einen Film
Hallo Leute,
wir haben ja, und gerade bei uns im Board ist es ja so, zwei Lager die SVCD bzw. VCDs erstellen. Zum einen sind es die Videofilmer, die möglichst die beste Qualität für Ihre Videofilme haben möchten und dies natürlich mit „allen Mitteln“. Dabei ist dann bis zur xSVCD und miniDVD alles erlaubt. Möglichst große Datenraten bis weit über den SVCD Standard hinaus, denn Filme um die 30 bis 45 Minuten sind da angesagt. Des weiteren ist dann da noch das Lager der pseudoAVI und Fernsehaufnehmer. Bei denen ist die Aufgabe 90, 100 oder 120 Minuten Spielfilm auf die CDs zu bannen, auch hier meistens mit er Intension der besten Filmqualität bei annehmbaren CD-Wechseln. Speziell für die zweite Gruppe soll einmal ein Gedankenanstoß mit der Konsequenz
EINE CD für einen ganzen Film (90min. bis 120min. Film)
im Raum stehen. In verschiedenen anderen Boards und auch hier ( http://www.dvd-svcd-forum.de/cgi-bin....topic=7 ) sind ähnliche Anklänge hervorgekommen. Grundsätzlich ist das in einer ausreichenden Qualität möglich.
Voraussetzung 1 Filmqualität
Man sollte sich im Klaren sein, welchen Anspruch man vom wiedergegebenen Bild hat. Wenn ich einen 52er Fernseher habe und die DVD bei mir zwar schön aber der Unterschied zum normalen Fernsehen nicht zu erkennen ist dann sind wir irgendwo auf dem richtigen Weg. Wenn ich bequem bin und nicht aufstehen möchte, und ich einfach eine etwas bessere Qualität als eine VHS Videokassette haben möchte, warum nicht auch hier. Im allgemeinen ist also die Hauptüberlegung der Anspruch der zur erwartenden Filmqualität. Wenn das letzte Quentchen Qualiät herausgekitzelt werden soll, na dann bin ich hier falsch. Wie dem auch sei, wir haben ein paar Grundvoraussetzungen, die nach reiflicher Überlegung beachtet werden sollten.
Voraussetzung 2 Speichermedium CD
Heutzutage sind 80min. CDs der Standart. Dieses CD Format ist im Grunde genommen von allen DVD Playern abzuspielen. Wenn ich aber vor habe eine solche Menge Informationen auf die Scheibe zu brennen ist selbst diese Größe eher als klein zu bezeichnen. Findige Köpfe haben sich nun daran gemacht und haben die Spezifikationen der CD so weit ausgequetscht, daß zum Schluß eine CD herausgekommen ist, die noch mehr Speicherinformationen zulässt, die 90min CD. Die Spezifikationen der CD allgemein lassen in Summe genau 89min59sec zu. Genau da liegt des Rätzels Lösung, warum die meisten Player dieses Format noch ohne Probleme abspielen können. Das der Player diese Scheibe nicht lesen kann (Reflektionsschicht etc.) hat nichts mit der eigentlichen CD Spezifikation zu tun. Weiterhin hat man durch die 90min CD den Vorteil das sich rund 100MB mehr Film auf die Scheibe bannen lassen. Jetzt gibt es natürlich noch 99min CDs die zwar schön sind, haben aber den Nachteil, das sie sich wirklich außerhalb jeglichem CD-Standard bewegen, zumal es bei diesen CDs zu einer Beschädigung des Laufwerkes kommen kann, beachte!!! – kommen kann muß aber nicht - .
Meine Annahmen und Berechnungen werden also mit der Voraussetzung betrachtet, daß ich eine solche 90min CD abspielen kann !!!!. Abwärtskompatibel ist man dann sowieso. Welche Brenner was in welcher Länge überhaupt brennen können ist auf der Seite von www.disk4you.de nachzulesen und um ein Ausprobieren kommt Ihr sowieso nicht herum.
Die Berechnung wie viel auf die CD passt ist im EDV-Tip ausführlich behandelt. Ich rechne mit TMPEG und Brenne mit NERO. Bei der Annahme das ich eine solche etwas bessere VHS Qualität des Filmes bekomme, sollte ich mir dann auch über den Ton Gedanken machen. Es ist dann natürlich auch Sinnvoll mit der Datenrate im Ton zu sparen. Die Logische Obergrenze sind hier sicherlich 160kbps. Bei einem Overhead von NERO mit 71kbps – EDV-Tip - ergeben sich dann z.B. Folgende Werte:
Max. Mögliche Datenrate ges. = Videodatenrate + Audiodatenrate + Overhead
D ges = xxx kbps + 160 kbps + 71 kbps
Daraus ergeben sich Beispielhaft folgende Werte:
Film in min. D ges kbps Videodatenrate xxx kbps
90 1388 1157
100 1250 1019
110 1136 905
120 1042 811
Diese Werte Variieren natürlich je nach angenommener Audiorate und verwendeten CD Länge. Ich möchte auch nur mal aufzeigen mit welchen Datenraten man es hier so ungefähr zu tun bekommt. Man sieht, dass die Videorate schon sehr, sehr gering wird. Zur Erinnerung eine schnöde, alte VCD hat als Datenrate rund 1150 kbps Video, Änderungen und Ausnahmen mal vernachlässigt. Da die hier angegebene Datenrate auch als mittlere Datenrate betrachtet werden kann sind natürlich noch Optionen offen. Um noch eine ausreichende Bildqualität zu erreichen muß man schon etwas in die Trickkiste greifen. Dazu später mehr. Das Problem bei den 90er CDs sind wohl die Reflektionsschichten. Einige Player können damit leider nichts anfangen. Zur Zeit sind die besten 90er CDs die von Platinum. Diese sind auch mit einer Schreibschicht aus Phtalocyanin hergestellt und sind somit fast unempfindlich gegen UV Strahlen. Wie dem auch sei, ich benutze nur diese Rohlinge und habe durchaus gute Erfahrungen gemacht, was natürlich im Speziellen nichts heißen mag – Ausprobieren ist angesagt -.
Ferner sollte man darauf achten, daß der letzte abzuspielende Filmtrack der über die 80min hinaus geht vor dieser 80min Grenze (genau 79min59sec) anfängt und nicht mehr unterbrochen wird durch weitere, folgende Filmtracks. Das kann zu Problemen beim Abspielen führen.
Brennen ist natürlich nur mit den Programmen möglich, die auch ein Überbrennen zulassen. Wichtig ist auch zu erwähnen, das dies nur im Modus Disk-At-Once (DAO) geht. Manche Player haben mit dieser Form der CD Probleme. Muß Im einzelnen überprüft werden. Auch bei den Programmen gibt es offensichtlich Unterschiede. Mit WINonCD habe ich leider keine positiven Überbrennerfolge gehabt, während es mit NERO ohne Probleme möglich war. Auch dieses Ergebnis muß im Einzelfall überprüft werden.
Voraussetzung 3 Videoformat
Hier kann man sich in zwei Bereichen bewegen. Zum einen BEACHTET man die Standards bzw. Vorschriften, DVD / SVCD / VCD, der einzelnen Videoformate oder man begibt sich in die Non-Standard Ecke wie xSVCD, xVCD etc. Beides hat wie immer Vor- und Nachteile.
Grundsätzliches: Ich behandle hier nur die Video-Formate Mpeg1 und Mpeg2. Daß es andere Formate gibt ist klar, die kann ich aber nicht auf meinem Standalone Player abspielen, noch nicht jedenfalls. Um ein Bild mit hoher Schärfe zu erhalten, macht es sich immer besser eine möglichst hohe Auflösung zu nehmen. Das hat jedoch den Nachteil, das man zwangsläufig mit der Datenrate hoch gehen muß (http://www.uni-kassel/~eckhrdm/frame1hq.htm). Da wir hier aber mit dem Platz geizen müssen wird sich im Grunde genommen nur eine kleine Auflösung realisieren lassen. Weiterhin, und das haben die Beiden hier ja schon gesagt ( http://www.dvd-svcd-forum.de/cgi-bin....topic=7 ) kann man für MPEG1 geringere Datenraten benutzen als für den MPEG2 Codec.
VCD: Man hat durch die Spezifikationen der VCD die Möglichkeit mit der festen Video-Datenrate von 1150kbps und einer Auflösung von 352x288 PAL sich durch überbrennen der 90 min zu nähern. Bildqualität bleibt somit gleich nur die Länge der Filmes verändert sich. Dies natürlich mit dem MPEG1 Standard.
SVCD: Hier hat man durch die Möglichkeit mit dem MPEG2 Standard, VBR und einer Auflösung von 480x576 so weit mit der mittleren Datenrate herunter zu gehen, das wiederum die 90min Film auf die CD passen. Leider ist ja der MPEG2 Codec dafür bestimmt, mit höheren Datenraten bessere Ergebnisse zu liefern. Die Möglichkeit um die Bildqualität zu verbessern ist, mit der Auflösung herunter zu gehen auf 352x288 PAL. Das ist sicherlich der Hinweis von bergH das SVCD mehrere Standarts hat. Genau genommen ist das ja kein Standard, sondern es ist eine gewisse Abwärtskompatiblität gegeben. Ebenso ist der MPEG1 Standard in den SVCD Spezifikationen enthalten, jedoch auch hier nur als feste Datenrate (CBR). Daher nützt uns dies bei Standardgerechten CDs nichts. Hier hat man dann seine VCD. Man sollte beachten, das die max und min Datenrate nicht zu stark von der mittlere Datenrate abweicht. 1000 bis 1500kbps können bei einigen Playern schon Probleme bei der Syncronität von Bild und Ton hervorrufen. Einige Player haben mit extrem geringen Datenraten genauso Probleme. Ältere Player können zu Teil Mpeg2 unter 1300kbps nicht abspielen. Manche Player fangen an unter 500kbps Schwierigkeiten mit der Syncronisation Bild/Ton zu bekommen. Im einzelnen ist das mal auszuprobieren. Bei Mpeg2 sollte man u.a. die ultra-low Spezifikationen der Matrix anwenden. Das Bild ist wiederum Geschmackssache. Etwas unscharf und hat in den Bewegungen eine sog. Bewegungsunschärfe. Dies ist bedingt durch die ultra-low Matrix, die jedoch ein zu starkes Pixeln des MPEG2 Codecs verhindern soll.
Als dritte Variante möchte ich noch die Möglichkeit des MPEG1 mit VBR anführen. Da MPEG1 für diese geringen Datenraten eigentlich besser geeignet ist, ergibt sich hier die Möglichkeit dies auch umzusetzen. Leider ist das MPEG1 VBR so was von jedem Standard entfernt, das im Einzelfall zu prüfen ist ob ich das überhaupt abspielen kann. Um eine etwas bessere Schärfe zu bekommen kann ich das xVCD Format mit einer Auflösung von 480x576 einsetzen. Das Bild ist m.E. in vielen Fällen das beste. Auch hier kommt u.a. die ultra-low Matrix zum tragen. Es besteht natürlich auch hier die Möglichkeit mit der 352x288 PAL Auflösung zu arbeiten was sich dann anbietet wenn es für einen Film mit vielen schnellen Bewegungen, Actionfilm o.ä., gedacht ist.
Stellt sich natürlich die Frage, wie ich kontrollieren kann, das ich ganz genau mit der vorgegebenen Datenrate operiere. Die kann zum einen mit einer festen Datenrate CBR passieren oder ich nehme bei VBR die Funktion 2pass. Hier habe ich die Möglichkeit die mittlere Datenrate vorzuwählen (gleichzusetzen mit der fixen Datenrate CBR). Nach oben und unten kann ich dann meine Einstellungen machen.
Fazit: Es lohnt sich, sich mal mit dieser Alternative, ein Film pro CD, auseinander zu setzen. Im Bildergebnis bin ich irgendwo zwischen der VHS und der S-VHS Videokassette angekommen. Bei eher „unwichtigen“ Filmen sehe ich das durchaus als eine Alternative an z.B. auch für Filme die dann vielleicht nur 75min gehen. Dafür eine zweite CD zu verbrauchen, bei der dann nur 10 oder 15 min drauf sind, ist wahrscheinlich eher ungünstig. Also viel Spaß beim probieren. Wenn Ihr Ergebnisse habt last mal hören.
Gruß
ANDREAS
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