digitalizante 
Anmeldungsdatum: 21.09.2002 Beiträge: 1
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Beitrag 0 - Verfasst am: Sa Sep 21, 2002 13:09 Titel: |
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Hallo allerseits,
ich möchte eine von mir seit neuestem mit Erfolg angewandte Methode zur Archivierung meiner alten VHS-Bänder mit der Hauppauge-PVR im SVCD-Format vorstellen.
Da ich mich erst kürzlich hier angemeldet habe, hoffe ich, ich habe nicht einen alten Hut "entdeckt". Falls dem so sein sollte, entschuldige ich mich schon einmal im Voraus.
1. Problembeschreibung
Ausgangspunkt meiner Lösungssuche waren zwei Umstände, die mich am Umgang mit der PVR immer gestört haben: Einerseits hat mich die Bild-Qualität bei der Aufzeichnung im SVCD-Modus (mit VBR und 128Mbit-Audio) und späterer Betrachtung über DVD-Spieler nie richtig überzeugt, andererseits hatte ich oft das Problem, daß bei der Nachbearbeitung meiner VHS-Überspielungen (sprich: Schneiden zum Brennen auf CD, meistens mit TMpeg oder aber bbmpeg) eine unerklärliche Asynchronität von Bild und Ton auftraten.
Andererseits war und bin ich immer noch begeistert von den Ergebnissen des Tools DVD2SVCD, mit dem ich gelegentlich eine Sicherungskopie einer neu erworbenen DVD herstelle.
Davon ausgehend war mein Ziel folgendes: Ich wollte es erreichen, eine PVR-Aufzeichnung mit einer wesentlich höheren Bit-Rate über dieses Tool ins SVCD-Format umzuwandeln. Die erhofften Vorteile:
- wesentlich bessere Bildqualität als bei direkter Hardware-Kompression im SVCD-Format durch Verwendung einer Bit-Rate ähnlich hoch wie bei einer DVD,
- keine Synchronitäts-Probleme, Kapitelerstellung über VCDXbuild,
- bei Rechnerabstürzen kann die Konversion teilweise über „recovery“ gerettet werden,
- Image-Datei.
2. Hardware- und Software-Voraussetzungen
Bei der Hardware ist nur auf eine ausreichend große Festplatte bzw. ausreichend freien Speicherplatz zu achten (15 GB sollten zur Sicherheit mindestens frei sein).
Folgende Software ist notwendig:
- neueste PVR-Treiber (insbesondere mit der Möglichkeit, die Video- und Aurio-Bitraten manuell einzugeben)
- die neueste DVD2SVCD-Ausgabe (http://212.88.77.140/); je nach gewünschtem Encoder zusätzlich noch das CCE-Tool)
- das Wunder- und Allroundtool Virtualdub (www.virtualdub.org)
- das nicht minder wunderbare Programm Goldwave (www.goldwave.com)
- der VFAPI-Codec.
3. Lösung
A. Die unter 2. genannten Programme installieren.
B. WinTV2000 starten. Folgende Änderungen vornehmen:
Unter Preferences („PREF“ ->„CAPTURE“ -> „MPEG“) folgenden Quality-Level auswählen:
„MPEG2 4.0Mbit/sec FullD1 VBR“
Dann „Advanced“ anklicken und unter „Audio“ die Sampling-Frequenz auf 44.100 einstellen und die Bit-Rate auf 128 (das ist keine unbedingte Voraussetzung, aber mir reichen 128; wer will kann hier auch mehr oder weniger einstellen).
Jetzt wieder die Karteikarte „Configurations“ anklicken und in der freien Zeile einen eigenen Namen für das neue, selbsterstellte Profil eingeben und anschließend mit „SaveNewConfig“ abspeichern.
Dann auf OK drücken und jetzt im Pulldown-Menü „Quality Level“ das soeben selbst erstellte Profil auswählen.
Ok drücken, fertig.
C. VHS-Aufzeichnung mit der PVR vornehmen.
Dabei ist zu beachten, daß die Datei nicht größer als 3,99 GB werden sollte, da es sonst mit dem von der PVR angelegten neuen Video-Stream Probleme geben kann. Bei Filmen um die 120 Minuten gibt es aber noch keine Probleme; 120 Miuten liegen noch deutlich unter 3,99 GB.
D. Der fertige Stream soll nun mit DVD2SVCD ins SVCD-Format gewandelt werden. Dazu sind folgende Schritte nötig:
I. Aus dem DVD2SVCD-Pack das Programm „DVD2AVI“ starten.
II. Über „File“ -> „Open“ und die Pulldown-Menü-Einstellung „Dateityp“ jetzt „all files“ auswählen. Nun öffnen sie den zuvor aufgezeichneten Stream.
III. Unter „Video“ nun „iDCT-Algorithm“ je nach Prozessor eine der drei möglichen Einstellungen vornehmen; im Zweifelsfall „32-bit SSE MMX“ anklicken.
IV. Weiter unter „Video“ -> „Color-Space“ nun „RGB“ wählen.
V. Unter „Audio“ darauf achten, daß bei „Track Number“ „Track 1“ angeklickt ist.
VI. Jetzt unter „File“ „save project“ anklicken. Hier einen Namen angeben und OK drücken. Das Programm erstellt jetzt zwei Dateien, einen MP2-Audio-Stream und eine *.d2v“-Projekt-Datei, die später in ein Pseudo-Avi umgewandelt werden wird (s.u.). Dieser Vorgang dauert je nach Länge des Films, Prozessor und RAM-Speicher zwischen 1 Minute und 4 Minuten.
VII. Nun das Programm „Goldwave“ starten.
VIII. In „Goldwave“ den MP2-Audio-Stream öffnen und über die Option „File“ -> „save as“ im 16-Bit, 44.100 Hz Wav-Format abspeichern. Am besten kennzeichnen, daß es sich um den Ton im wav-Format handelt. Die Konvertierung dauert je nach Länge des Films, Prozessor und RAM-Speicher so ca. 10 Minuten.
IX. Nun das Programm „Vfapi“-Reader starten. Über „ADD“ die vorhin im „*.d2v“-Format erstellte Datei hinzufügen. Über „convert“ eine Pseudo-Avi-Datei erstellen.
X. Zwischenergebnis: Es gibt jetzt also eine Pseudo-Avi-Datei ohne Ton und eine Ton-Datei im wav-Format. Beide können durch Anklicken im Explorer kontrolliert werden.
XI. Jetzt das Programm „VirtualDub“ starten. Das Pseudo-Avi über „File“ -> „Open Video File“ laden und über „Audio“ -> „WAV Audio“ die Ton-Datei laden. Sowohl bei „Video“ als auch „Audio“ die Option „Direct Stream Copy“ anklicken.
XII. Über „File“ -> „Save as Avi“ jetzt ein gemuxtes Pseudo-Avi erstellen. Dabei können über „Edit“ auch noch Anfang und Ende des Films framegenau geschnitten werden.
XIII. DVD2SVCD starten, unter „Misc.“ jetzt „avi“ anklicken und über „conversion“ die unter XII. erstellte Datei laden.
XIV. Die üblichen Einstellungen in DVD2SVCD vornehmen (Anzahl der CDs, d.h. Bitrate, Encoder, Image, etc.) und die Konversion starten.
4. Fazit
Die Prozedur ist ein wenig aufwendig und benötigt, inklusive Aufzeichnung, Zwischenschritte D.I. – XIV. und Brennen durchaus ihre 15 Stunden. Das Gute daran ist, daß die Nettozeit wesentlich kürzer ist. Denn während der Aufzeichnung kann man andere Dinge erledigen, die Konversion unter Schritt D.XIV. sollte am besten nur Abends gestartet werden, dann kann der Rechner die Arbeit über Nacht erledigen. Die Punkte D.I. – D.XII. benötigen in etwa eine Stunde, wobei der Punkt D.XII. in etwa 30 Minuten dauert und man auch dabei nicht zuschauen muß. Also „Netto-Netto“ in etwa 30 Minuten, die man am Rechner sitzt.
Dabei ist zu berücksichtigen, daß auch die „einfache“ Archivierung mit der Aufzeichnung im direkten SVCD-Format ihre Zeit benötigt (Schneiden, etc.) und somit die von mir beschriebene Methode kaum mehr Zeit erfordert. Der Vorteil der wesentlich besseren Bildqualität bei den oft liebgewonnenen Aufzeichnungen (die nur zu oft heute nicht mehr ausgestrahlt werden) rechtfertigt meiner Ansicht nach den erhöhten Aufwand voll und ganz. Schließlich geht es darum, die analogen Aufzeichnungen so gut wie möglich ins digitale Zeitalter mitzunehmen.
Ich wäre dankbar über Kommentare und Anregungen zu diesem Beitrag. |
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Holgers_inaktiv 
Anmeldungsdatum: 10.02.2002 Beiträge: 0 Wohnort: Köln
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Beitrag 1 - Verfasst am: Mo Okt 14, 2002 17:37 Titel: |
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Mann, hast Du Dir ne Mühe gemacht ...... hab nur bis dahin gelesen, wo Du von VHS aufgenommenes MPEG zurückwandelst in AVI und dann wieder zurück in MPEG .....
Was soll das ?
Ich hab die alten VHS in DVD-Quali als MPEG aufgenommen und einfach auf DVD+RW gebrannt ...... kaum ein Unterschied festzustellen Zeitaufwand ? vielleicht Echtzeit + 1 Std. |
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