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DVD SVCD Forum Foren-Übersicht -> andere Encoder & Codecs
Ein Ritterschlag für QuEnc!?
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Archimedes 



Anmeldungsdatum: 23.07.2005
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Beitrag Beitrag 0 - Verfasst am: Sa Nov 18, 2006 1:08    Titel: Ein Ritterschlag für QuEnc!? Antworten mit Zitat

Da der frei verfügbare Mpeg-2-Encoder QuEnc bei meinen „Zahlenspielereien“ immer sehr nahe am Procoder Express war - ja, es gab sogar Szenen, wo QuEnc bessere Resultate lieferte -, habe ich ihn mir noch einmal näher angeschaut.

Ein großes Manko war in meinen Augen eigentlich immer die quälend langsame Enkodiergeschwindigkeit bei den benutzten Einstellungen „Use Trellis Quant“ und „Extreme & Slow Settings“. Mich interessierte nun, inwieweit die Qualität darunter leiden würde, wenn man diese Einstellungen nicht aktiviert. Der Enkodiervorgang würde dadurch erheblich beschleunigt werden.





Ich habe hierzu wieder meinen einminütigen Zooclip hergenommen und dabei sehr genau darauf geachtet, dass die erzeugten Dateien auch die gleiche Größe haben.

Nach den Messungen war ich dann doch ein klein wenig überrascht, wie gering die Unterschiede ausfielen. Für die Version mit Trellis-Quantisierung und der „extremen und langsamen“ Einstellung ergab sich ein SSIM-Wert von 0,9435. Ohne diese Einstellungen ergab sich ein Wert von 0,9426. Die geringe Differenz zwischen diesen beiden Werten deutete schon mal an, dass die Unterschiede viel kleiner sind, als ursprünglich von mir angenommen. Da ich bei den „Ausreißern“ im HC-Video (bei aktiviertem Autogop) gesehen habe, dass man mit einem ermittelten SSIM-Wert zunächst einmal vorsichtig umgehen muss, habe ich mir auch noch den Verlauf der SSIM-Kurve angesehen. Ich konnte jedoch keine Ausreißer feststellen. Bei bestimmten Szenen ähnelten sich die Kurven mehr oder weniger stark, bei anderen wiederum gab es kleinere Unterschiede.

Fazit: Zu mindestens bei DV-Videos sind die Unterschiede bei den von mir verwendeten Bitraten (die mittlere Bitrate betrug in etwa 6500 kbps, die maximale Bitrate 8500 kbps) zwischen den „extrem langsamen Einstellungen“ und den „viel schnelleren Einstellungen“ so gering, dass sich der zeitliche Aufwand mit aktivierten „Use Trellis Quant“ und „Extreme & Slow Settings“ sicher nicht rentiert. - Durch diesen „Geschwindigkeitsschub“ bin ich schon fast geneigt, QuEnc einen Ritterschlag zu verleihen.

Eine kleine Randbemerkung möchte ich an dieser Stelle noch zum HC loswerden. Auch wenn das Deaktivieren von Autogop eine deutliche Linderung verschafft, was die Ausreißer nach unten angeht, so verschwinden sie in komplexen Szenen doch nicht gänzlich. Von Hank, dem Entwickler des HC, habe ich mittlerweile auch erfahren, dass der HC für so „schwieriges Material“ wie DV-Video (noch) nicht optimiert wurde. Wie gesagt, so richtig problematisch ist die Sache nur bei aktiviertem Autogop. ;-)

Zur Veranschaulichung hier noch mal ein paar Grafiken. Die Bezeichnung „ohne Trellis“ bedeutet, dass die Einstellungen „Use Trellis Quant“ und „Extreme & Slow Settings“ bei der Enkodierung nicht aktiviert waren. Die Grafiken repräsentieren Ausschnitte aus dem einminütigen Zooclip. Das kleine Bild zeigt den ersten Frame der jeweiligen Szene.





Ein paar Schwächen offenbarte QuEnc aber dennoch. Beim Betrachten des Videos konnte man im Framebereich von 150 bis 407 stärkere Verblockungen auf der rechten Seite (im Wasser) erkennen. Eine anschließende Begutachtung der SSIM-Werte für diesen Framebereich bestätigte dann auch diesen Sachverhalt. Eigenartigerweise betraf das aber nur diesen Framebereich. Gerade wollte ich noch behaupten, dass ich bis dato bei QuEnc noch keine größeren Ausreißer gesichtet habe.











maxjat 



Anmeldungsdatum: 16.03.2002
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Beitrag Beitrag 1 - Verfasst am: So Nov 19, 2006 0:37    Titel: Antworten mit Zitat



Jetzt würde mich natürlich brenend intressieren wies wohl bei 4500kb/s oder gar 4000kb/s aussehen würde ?

Bei den getestetten relativ hohen Bitraten verspreche ich mir persönlich von keinem Encoder große "Fehlschläge" .



Ansonsten Respekt vor dieser großartigen Analysearbeit und natürlich von den vielen anderen auch


max
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Archimedes 



Anmeldungsdatum: 23.07.2005
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Beitrag Beitrag 2 - Verfasst am: So Nov 19, 2006 19:51    Titel: Antworten mit Zitat

Hier ging es mir ja primär um die Unterschiede zwischen zwei Einstellungsvarianten des QuEnc-Encoders. Ich habe zwar nicht so genau auf die Uhr gesehen, aber für die langsamste Einstellung benötigte QuEnc (bei niedriger Prozesspriorität) auf einem 2-GHz-Rechner für einen einminütigen Videoclip grobgeschätzte 30 Minuten zum Enkodieren. Eigentlich unzumutbar. Speziell die Einstellung „Extreme & Slow Settings“ verursachte den größten Zeitaufwand beim Enkodieren.

Das Deaktivieren dieser langsamen Einstellungen bringt den QuEnc jedoch wieder in „normale Regionen“, was die Enkodiergeschwindigkeit angeht, ohne dabei größere Qualitätseinbußen in Kauf nehmen zu müssen.

Bei dem von mir verwendeten Zooclip zeigte bis dato eigentlich jeder Encoder (seine) Schwächen. Auch reichen bei bestimmten Szenen die DVD-üblichen Datenraten einfach nicht mehr aus. Das ist dann auch sehr deutlich im laufenden Video zu erkennen. Bei QuEnc war’s der Framebereich von 150 bis 407 (gefällt mir eigentlich gar nicht gut). Dagegen absolvierte QuEnc den Framebereich von 1097 bis 1146 (Wasserspringbrunnen) wieder merklich besser als z. B. der Procoder Express.

Wenn man sich die Verläufe der SSIM-Kurven (anhand der 6500-er Videos) so ansieht und miteinander vergleicht, so stellt man z. B. fest, dass der Procoder Express die größte Streuung (Standardabweichung) unter den getesteten Encodern aufzuweisen hatte. Ebenso der HC-Encoder - allerdings „streute“ dieser bisweilen auch stärker nach unten. QuEnc hingegen hatte die geringste Standardabweichung, d. h., die SSIM-Kurve (der Verlauf der „Bildqualität“) verlief bei ihm „linearer“. Sehr gut war das vor allem bei den etwas komplexeren Szenen zu beobachten, wie auch an den nachfolgenden Grafiken sehr gut zu erkennen ist. Den besten durchschnittlichen SSIM-Wert über alle 1500 Frames lieferte jedoch der Procoder Express.





Aber zurück zum Thema und zu der Frage, wie sich die unterschiedlichen Einstellungen unter QuEnc bei niedrigeren Bitraten verhalten. Da man das sehr schnell austesten kann, habe ich den Vergleich auch mal für eine mittlere Bitrate von etwa 4000 kbps angestellt (die maximale Bitrate habe ich dabei auf 8500 kbps belassen).

Für die Version mit den langsamen Einstellungen erhielt ich einen durchschnittlichen SSIM-Wert von 0,9025, für die Version mit den schnelleren Einstellungen einen Wert von 0,9023. Gleichstand sozusagen. Aber vermutlich auch deshalb, weil ich den einminütigen Clip ganz bewusst so gewählt habe, dass exakt die Hälfte aus eher ruhigen Bewegungen und die andere Hälfte aus eher komplexen Szenen besteht. An den Grafiken kann man aber sehen, dass bei den komplexeren Szenen die Unterschiede etwas stärker ausgeprägt sind, als noch bei den 6500-er Videos. "Ohne Trellis" bedeutet auch hier wieder, dass "Use Trellis Quant" und "Extreme & Slow Settings" nicht aktiviert waren.







maxjat 



Anmeldungsdatum: 16.03.2002
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Beitrag Beitrag 3 - Verfasst am: So Nov 19, 2006 23:29    Titel: Antworten mit Zitat



Sprich , man kann also getrost auf diese Funktoion verzichten, zumindes bei DV.
Was ich aus den Bildern sehen, er macht "ohne Trellis" einfach die größeren Ausschläge, nach unten wie nach oben, ist aber im Durchschnitt fast gleich.

Danke für die Erkenntniss


max
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Archimedes 



Anmeldungsdatum: 23.07.2005
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Beitrag Beitrag 4 - Verfasst am: Mo Nov 20, 2006 0:19    Titel: Antworten mit Zitat

maxjat hat folgendes geschrieben:
Sprich , man kann also getrost auf diese Funktoion verzichten, zumindes bei DV.

So sieht es aus. Speziell die Einstellung „Extreme & Slow Settings“ führt zu außerordentlich langen Enkodierzeiten (bis zu 6-fach längere Enkodierzeiten). „Use Trellis Quant“ bewirkt, so weit ich das aus dem Bauch heraus sagen kann, „lediglich“ eine Verdoppelung der Enkodierzeit.

maxjat hat folgendes geschrieben:
Was ich aus den Bildern sehen, er macht "ohne Trellis" einfach die größeren Ausschläge, nach unten wie nach oben, ist aber im Durchschnitt fast gleich.

Der Procoder Express macht unter Umständen noch viel größere Ausschläge, wie oben zu sehen ist. Im vorliegenden Fall führen die langsamen Einstellungen bei komplexen Szenen aber dann doch zu den (leicht) besseren Ergebnissen als mit den schnelleren Einstellungen.

Im vorliegenden Fall (Zooclip) hatten QuEnc (ohne "Use Trellis Quant" und ohne "Extreme & Slow Settings") und HC (mit manueller GOP-Einstellung "15-2") bei einer mittleren Bitrate von ca. 6500 kbps und beinahe identischen Dateigrößen fast die gleichen Durchschnittswerte über alle Frames (QuEnc war nur minimal besser). Die SSIM-Kurve von QuEnc war jedoch „gefälliger“ und zeigte weniger Ausreißer nach unten.
maxjat 



Anmeldungsdatum: 16.03.2002
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Beitrag Beitrag 5 - Verfasst am: Mo Nov 20, 2006 23:15    Titel: Antworten mit Zitat

Wenn Du willst kann ich den Zooclip gerne mal durch den "echten Procoder" schieben, und dir das Ergebniss zukommen lassen .


Vielleicht macht der ja was anderes, was ich nicht so glauben mag, aber wer weiß.


max
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Helmut 
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Beitrag Beitrag 6 - Verfasst am: Di Nov 21, 2006 0:58    Titel: Antworten mit Zitat

Häh? Wo gibt es das Teil?
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Archimedes 



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Beitrag Beitrag 7 - Verfasst am: Di Nov 21, 2006 1:07    Titel: Antworten mit Zitat

maxjat hat folgendes geschrieben:
Wenn Du willst kann ich den Zooclip gerne mal durch den "echten Procoder" schieben, und dir das Ergebniss zukommen lassen.

Vielleicht macht der ja was anderes, was ich nicht so glauben mag, aber wer weiß.

Vor längerer Zeit habe ich da mal ein paar Tests gemacht. Und zwar habe ich jemanden einen Testclip mit dem Procoder enkodieren lassen, und zwar mit den exakt gleichen Einstellungen, die ich beim Procoder Express verwendet habe. Das Ergebnis war ein völlig identisches Video. Damit war meine Frage, ob die beiden Encoder auch wirklich eine identische Encoder-Engine haben, beantwortet.

Ein anderes Mal hat mich dann der Unterschied zwischen „Highest Quality“ (Procoder Express) und „Mastering Quality“ (Procoder) interessiert, bei sonst gleichen Einstellungen. Das Ergebnis war ein geringer (nicht allzu großer) Unterschied in den SSIM-Werten (natürlich zugunsten des Procoders). Allerdings habe ich mir damals nicht den Verlauf der SSIM-Kurve angesehen.

Den Zooclip könnte ich natürlich gerne irgendwo hochladen, wenn ihn denn jemanden interessiert – der hat aber immerhin eine Größe von 218 MB!

Helmut hat folgendes geschrieben:
Häh? Wo gibt es das Teil?

http://www.bitburners.com/QuEnc/

Ich habe mir die Trellis-Quantisierung jetzt noch mal näher angeschaut, und zwar ohne die zusätzliche Einstellung „Extreme & Slow Settings“. Das Ergebnis ist quasi das gleiche, wie mit der dazugeschalteten Einstellung „Extreme & Slow Settings“. Die durchschnittlichen SSIM-Werte und die Kurvenverläufe sind fast identisch bzw. ähneln sich sehr stark. „Extreme & Slow Settings“ scheint also in Verbindung mit „Use Trellis Quant“ keine nennenswerte Vorteile zu bringen. Getestet habe ich das bei den 6500-er Videos.

Wenn ich das 6500-er Video mit Trellis-Quantisierung mit der Version ohne Trellis-Quantisierung vergleiche, dann „sehe“ ich bei den komplexeren Szenen dann doch gute Gründe für die Verwendung der Trellis-Quantisierung (die Zahlen und Grafiken sprechen eigentlich dafür) – encoder-intern verglichen.





Die QuEnc-Version ohne Trellis-Quantisierung ist aber bereits „gut genug“, um in manchen kritischen Passagen bessere Werte zu offenbaren, als z. B. der Procoder Express.





Um den Überblick nicht zu verlieren, hier ein neues Zwischenfazit.
Also, wenn man’s nicht gar so eilig hat, dann lässt sich die Trellis-Quantisierung durchaus sinnvoll einsetzen (gerade bei komplexeren Szenen), dann aber ohne „Extreme & Slow Settings“. Hängt letztendlich auch vom Ausgangsmaterial ab.
scharfis_brain 



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Beitrag Beitrag 8 - Verfasst am: Mi Nov 22, 2006 13:29    Titel: Antworten mit Zitat

Kannst Du den QuEnc - ProCoder Vergleich evtl. auch nochmal mit niedrig(st) - Bitrate um so ca. 1 bis 2Mbps wiederholen? Mich wuerde interessieren, wie sich die Encoder dort verhalten (auch wenn das Ergebnis je nach Material nur Legoland sein duerfte).

Denn oftmals bin ich - Aufgrund wuenschen Dritter - gezungen die Datenraten in den Keller zu schrauben (z.B. 2.4 Mbps Average interlaced Full-D1). Das ging mit dem ProCoder bisher je nach Material recht gut. Den QuEnc hatte ich vor nem Jahr mal getestet und nicht für gut befunden. Hat sich da mittlerweile was getan?
Archimedes 



Anmeldungsdatum: 23.07.2005
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Beitrag Beitrag 9 - Verfasst am: Mi Nov 22, 2006 15:33    Titel: Antworten mit Zitat

Um hier nicht missverstanden zu werden, auch wenn in ein paar Szenen QuEnc besser wegkommen sollte als der Procoder Express (PCE), so sind die Ergebnisse des PCE über alle Frames betrachtet dann doch besser. Dort, wo QuEnc seinen kritischen Bereich hat (Framebereich von 150 bis 407), folgt am Anfang ein IBB nach dem anderen. Dieses Verhalten zeigt er auch in anderen komplexen Szenen (z. B. im Framebereich 1097 bis 1146).

Ich hatte den Zooclip ja schon einmal mit verschiedenen Bitraten enkodieren lassen. Dabei ist dann diese Grafik herausgekommen (TMPGEnc war allerdings nicht im besseren CQ-Modus eingestellt). Wie unschwer zu erkennen ist, mit sinkender Bitrate geht die „Schere“ weiter auf.



Ich habe mir damals allerdings nur die ermittelten Durchschnittwerte notiert, ohne mir die Ausreißer näher anzusehen.

Da es aber keinen großen Aufwand darstellt, kann ich ja mal schauen, was z. B. bei einer mittleren Bitrate von 2000 kbps rauskommt.
wenzi 



Anmeldungsdatum: 03.03.2003
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Beitrag Beitrag 10 - Verfasst am: Mi Nov 22, 2006 23:53    Titel: Antworten mit Zitat

Zitat:
Häh? Wo gibt es das Teil?


Wenn Du den Suchbegriff in Google eingibst, bekommst Du ca. 138 Tausend Einträge. Diese seltsame Frage erübrigt sich also, Helmut.
_________________
Viele Grüße, Wenzi
Archimedes 



Anmeldungsdatum: 23.07.2005
Beiträge: 1741

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Beitrag Beitrag 11 - Verfasst am: Do Nov 23, 2006 1:56    Titel: Antworten mit Zitat

Bei den 2000-er Videos habe ich die max. Bitrate mal so belassen, wie sie war (8500 kbps). Die minimale Bitrate habe ich auf Null gesetzt. Die anderen Einstellungen habe ich ebenfalls nicht verändert (sicher nicht ideal für so niedrige Bitraten). Die Dateigrößen waren annähernd identisch. Um einen Vergleich zu haben, habe ich auch gleich den CCE Basic und den HC mit ins Boot genommen. Als Quellmaterial diente wieder der Zooclip (im 16:9-Format).

Hier schon mal die ermittelten SSIM-Werte:

CCE Basic: 0,8309
HC: 0,8390
Procoder Express: 0,8590
QuEnc: 0,8315

Der Unterschied zwischen dem Procoder Express und QuEnc ist schon mal beträchtlich. Wenn man sich dann noch die Grafiken anschaut, sieht man, dass da „Welten“ dazwischen liegen. Hier nur ein kleiner Ausschnitt davon, um ein Gefühl für den Unterschied zu bekommen.





Bei den 6500-er Videos lieferte QuEnc im Framebereich von 1097 bis 1146 noch die besseren Resultate. Bei den 2000-er Videos reicht es jedenfalls nicht mehr aus.







Also eine ganz klare Sache für den Procoder Express!

Während ich beim Vergleich von HC und QuEnc bei den 6500-er Videos die Vorteile noch auf der Seite von QuEnc gesehen habe (der HC zeigte einfach zu viele Ausreißer nach unten), sieht die Sache hier etwas anders aus. Zwar zeigt der HC auch hier an den bekannten Stellen seine Ausreißer, aber dafür sehen die anderen Szenen im Vergleich zu QuEnc wesentlich besser aus. Der Unterschied in den SSIM-Werten über alle Frames ist dann auch kein geringer. Interessanterweise stimmt das auch mit der Grafik überein, wo ich für verschiedene Bitraten die ermittelten SSIM-Werte verschiedener Encoder notiert habe (die HC-Kurve liegt bis zu einer bestimmten Bitrate oberhalb der QuEnc-Kurve).

Für mich ist jedoch interessanter zu wissen, wie sich QuEnc unter „normalen Bedingungen“ (DVD-übliche Bitraten, übliche Aufnahemesituationen etc.) verhält. Deswegen habe ich jetzt auch noch einen Test mit einem „normalen Video“ (Kindergeburtstag) gemacht, das weniger komplexe Szenen enthält. Das Ergebnis folgt noch. ;-)
Archimedes 



Anmeldungsdatum: 23.07.2005
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Beitrag Beitrag 12 - Verfasst am: Fr Nov 24, 2006 3:39    Titel: Antworten mit Zitat

mb1 hat folgendes geschrieben:
Habe inzwischen QuEnc 0.50 einem Test mit dem Achterbahnvideo unterzogen, da Interlacing endlich beherrscht wird. Vorab wurde gefiltert und optimiert mit Avisynth.

QuEnc wurde dann mit den "Extreme&Slow" Settings per 2pass drübergejagt.

Fazit:
Die Qualität entspricht bis auf einige wenige Stellen am Beginn des Videos annähernd Procoder-Qualität (und schlägt zumindest Mainconcept, CCE und TMPG).

Wie ich sehe, wurde QuEnc schon einmal angetestet. ;-)

Hier, wie versprochen, die Ergebnisse unter „normalen Bedingungen“. Ich habe hierzu aus einem Video von einem Kindergeburtstag (der im Freien stattfand) wieder einen einminütigen Clip zusammengeschnitten. Grundlage war übrigens der Film mit den Windgeräuschen.

Da es mir auch um einen gewissen Vergleich, um eine gewisse Einordnung des QuEnc-Encoders geht, habe ich den Geburtstagsclip auch wieder mit mehreren Encodern (CCE Basic, HC, Procoder Express, QuEnc und TMPGEnc) enkodieren lassen. Mit QuEnc habe ich zwei Versionen erstellen lassen, einmal mit Trellis-Quantisierung und einmal ohne, um zu sehen, wie sich die Trellis-Quantisierung in ruhigeren Szenen auswirkt. HC wurde mit manueller GOP-Einstellung („15-2“) gestartet und TMPGEnc ließ ich im besseren CQ-Modus (P- und B-Spoilage waren dabei auf Null gesetzt) enkodieren. Die TMPGEnc-Einstellungen sind sicherlich noch verbesserungswürdig. Einziges Kriterium war, dass eine gewisse Dateigröße nicht überschritten werden durfte. TMPGEnc gestattete ich jedoch, minimal über diese Grenze hinauszugehen (der nächstkleinere CQ-Wert hätte ansonsten die kleinste Datei von allen erzeugt).

Hier schon mal die Resultate:

CCE Basic: 0,9425
HC: 0,9477
Procoder Express: 0,9492
QuEnc („ohne Trellis“): 0,9471
QuEnc („mit Trellis“): 0,9476
TMPGEnc: 0,9402

Es ergab sich das (für mich) bereits gewohnte Bild. Der Procoder Express setzte sich, wie so häufig, leicht ab. Die Unterschiede zwischen HC und QuEnc („ohne Trellis“) sind äußerst gering, ja fast gleichwertig. Dahinter folgt dann der CCE Basic und TMPGEnc. Der CCE Basic stellt für mich so was wie ein Einstiegs-Niveau dar. Darunter würde ich qualitätsmäßig nicht gehen wollen.

Bei der Begutachtung der Grafiken ergab sich insgesamt ein entspannteres Bild (was die Ausreißer nach unten anging). Jedoch, auch hier zeigte der HC in einer Szene wieder Schwächen.



QuEnc zeigte diesmal keine Ausreißer. - Auch wenn die Grafiken diesmal nicht so aussagekräftig scheinen, da die Unterschiede mitunter sehr gering sind, so möchte ich doch ein paar davon hier zeigen (auch, um einen Vergleich mit den bereits gezeigten Grafiken zu haben).











Die Trellis-Quantisierung brachte im vorliegenden Video übrigens so gut wie gar nichts. In keiner der Grafiken konnte man einen großartigen Vorteil erkennen. So wie es aussieht, bringt die Trellis-Quantisierung nur dann etwas, wenn extremes Quellmaterial vorliegt, wie z. B. spiegelnde Wasseroberflächen, Wasserfall, Szenen mit viel Bewegung etc.

QuEnc und HC liegen, je nach Quellmaterial, sehr nahe beieinander – zu mindestens den Zahlen nach. Negativ beim HC ist halt, dass er in kritischen Szenen zu Ausreißer nach unten neigt, die man auch im laufenden Video zu sehen bekommt. Und das finde ich nun gar nicht gut. QuEnc zeigt sich hier einfach „resistenter“. QuEnc ist bis dato auch der einzige, der von mir getesteten Encoder, der es geschafft hat, eine gewisse Nähe zum Procoder Express herzustellen.
Helmut 
globaler Moderator


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Beitrag Beitrag 13 - Verfasst am: Fr Nov 24, 2006 12:03    Titel: Antworten mit Zitat

@ Archimedes

Man sollte Dich zum Mod machen, Back to the Roots
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Gerhard 



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Beitrag Beitrag 14 - Verfasst am: So Nov 26, 2006 10:15    Titel: Vergleich Antworten mit Zitat

hat jemand auch einen Vergleich zum ProCoder2 in Mastering Quality
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Radeon 9500 DDR-Ram Grafikkarte
460 GB Festplatte
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uvm.

http://www.gerhard-kastner.onlinehome.de/sld009a.htm
Archimedes 



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Beitrag Beitrag 15 - Verfasst am: So Nov 26, 2006 16:47    Titel: Antworten mit Zitat

Gerhard hat folgendes geschrieben:
hat jemand auch einen Vergleich zum ProCoder2 in Mastering Quality

Wie ich bereits geschrieben habe, hatte ich ja schon mal einen „Zahlenvergleich“ mit dem Procoder Express angestellt, um das Delta zwischen „Mastering Quality“ und „Highest Quality“ zu ermitteln. Grundlage war damals allerdings ein anderer und kürzerer Clip. Der zahlenmäßige Unterschied war allerdings nicht so groß.

Wenn es dich interessiert, wie die Zahlen und Grafiken beim Procoder mit „Mastering Quality“ (eventuell auch mit anderen Einstellungen) aussehen, so kann ich die zwei Clips ja noch mal durch den Procoder jagen lassen.

P.S.: Bei all den „Zahlenspielereien“ sollte man auch bedenken, dass ein SSIM-Wert immer ein Maß für die Übereinstimmung mit dem Original bedeutet. Die SSIM-Metrik wurde auf Grundlage subjektiver Sehgewohnheiten entwickelt und optimiert. Je größer die Übereinstimmung, desto größer der SSIM-Wert.

Die Zahlen wollen auch richtig gelesen und interpretiert werden! Was nützt mir ein guter Durchschnittswert (z. B. 0,95), wenn die Hälfte des Videos einen SSIM-Wert von 1 hat, und die andere Hälfte nur einen Wert von 0,9 aufzuweisen hat? Die besonders gute Hälfte (SSIM = 1) würde man unter Umständen gar nicht „sehen“ bzw. "honorieren", die schlechte Hälfte dafür umso mehr. Man würde ein Video mit einem durchgehenden SSIM-Wert von 0,95 sicherlich vorziehen. Deswegen auch die Suche nach den "Ausreißern". ;-)

Ich verwende hauptsächlich den gewichteten SSIM-Wert (Q in Y). Dunkle Bereiche werden dabei weniger gewichtet als hellere Bereiche. Der MSSIM-Wert wird ohne diese Gewichtung ermittelt (dunkle und helle Stellen fließen gleichwertig in den SSIM-Wert mit ein).

Wenn jetzt z. B. jemand ganz bewusst Filter, z. B. Weichzeichner, beim Enkodieren einsetzen würde, weil ihm das Bild so subjektiv besser gefällt, dann würde eine SSIM-Analyse natürlich schlechte Resultate liefern, sprich, dann wäre eine solche Analyse kaum sinnvoll (wenn, dann müsste man im Vorfeld des Filterns analysieren).
Archimedes 



Anmeldungsdatum: 23.07.2005
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Beitrag Beitrag 16 - Verfasst am: Mo Nov 27, 2006 2:53    Titel: Antworten mit Zitat

Fazit: Auch wenn es hier nur um den QuEnc geht, ohne einen gewissen Vergleich mit anderen Encodern, würde man sich mit einer Einschätzung viel schwerer tun. Wenn ich jetzt also eine Reihenfolge der von mir getesteten Encoder für interlaced DV-Video (bei DVD-üblichen Bitraten) aufstellen müsste, so sähe die Reihenfolge wie folgt aus.

1. Procoder Express
2. QuEnc
3. HC
4. CCE Basic
5. TMPGEnc

HC und QuEnc liegen beim durchschnittlichen SSIM-Wert häufig sehr nahe beieinander, wegen der „Patzer“ von HC an manchen Stellen, sehe ich den HC - je nach Quellmaterial - mal in der Nähe von QuEnc, mal in der Nähe des CCE Basic. Je nach Schwere der "Patzer" würde ich sogar den CCE Basic den Vorzug vor HC geben.

Wie ich bereits beschrieben habe, neigt QuEnc an manchen Stellen dazu, mehrmals hintereinander GOPs aus lediglich 3 Frames zu erzeugen. Diese GOPs bestehen dann aus einem I-Frame und zwei B-Frames („IBB“). Offensichtlich wirkt sich das aber nicht unbedingt negativ auf die Qualität aus, wie ich festgestellt habe. Desweiteren hat QuEnc Probleme, die Zielgröße genau zu treffen. Mit der älteren Version 0.61 war das jedenfalls nicht der Fall. Hier bedarf es noch ein wenig an Feinarbeit.

Ich habe mir den kritischen Bereich von QuEnc im Zooclip (Framebereich von 150 bis 407) - also dort, wo es zu Verblockungen kommt - jetzt auch noch mal über einen Beamer angeschaut. Man muss schon sehr genau hinsehen, damit man da überhaupt was sieht. Ich hatte jedenfalls Probleme, obwohl ich mich auf die Stelle mit den Verblockungen konzentriert habe, etwas zu entdecken. Auf dem Computerbildschirm waren die Verblockungen jedenfalls deutlicher zu sehen.
SVCDFan 
WM-Tipp König 2006


Anmeldungsdatum: 20.09.2001
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Beitrag Beitrag 17 - Verfasst am: Mo Nov 27, 2006 9:13    Titel: Antworten mit Zitat

Zitat:

Diese GOPs bestehen dann aus einem I-Frame und zwei B-Frames („IBB“).

Möglicherweise durch ein Feature verursacht, welches neue GOPs (sprich I-Frames) auf Beginn von neuen Szenen setzt. TMPGenc konnte sowas auch...
_________________
Gruß SVCDFan
Archimedes 



Anmeldungsdatum: 23.07.2005
Beiträge: 1741

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Beitrag Beitrag 18 - Verfasst am: Mo Nov 27, 2006 14:46    Titel: Antworten mit Zitat

Das erinnert mich jetzt irgendwie an "It's not a bug, it's a feature!"
Soweit ich gesehen habe, betrifft das hauptsächlich komplexe Szenen (Szenen mit viel Bewegung etc.).

Noch ein kleiner Nachtrag. Zu guter Letzt habe ich auch noch einen einminütigen Clip von einem mittelalterlichen Umzug den Encodern zum Fraß vorgeworfen. Als mittlere Bitrate habe ich wieder 6500 kbps verwendet (3500/6500/8500 kbps, sofern einstellbar). Die Aufnahmen wurden von einem Stativ aus gemacht. Das mittelalterliche Gesinde lief quasi an der Kamera vorbei.



Man sieht es schon den Zahlen an (hohe SSIM-Werte), dass es sich hierbei um ein ruhiges (weniger komplexes) Video handeln muss. Auch sieht man, dass die Ergebnisse – je nach Quellmaterial - auch mal anders ausfallen können. In diesem Beispiel kann man getrost nur nach den Zahlen gehen, da die Grafiken (die SSIM-Kurven) nichts Auffälliges liefern.

CCE Basic: 0,9549
HC: 0,9575
Procoder Express: 0,9609
QuEnc: 0,9512
TMPGEnc (CQ=63, P-Spoilage=0, B-Spoilage=10): 0,9511

P.S. : Ich hatte eigentlich den Encoder von MediaStudio Pro 7.3 auch mit ins Boot genommen, um zu zeigen, wie „schlecht“ dieser doch ist (selbst bei so einfachem Quellmaterial). Die Ergebnisse waren allerdings so schlecht (0,9281), dass ich gleich Zweifel bekommen habe, ob ich auch alles richtig eingestellt habe. Andererseits, was kann man da viel verkehrt machen? Es gab auch keine Ausreißer - wie auch, bei der Vorlage - und die Farbraumverschiebung, die der Encoder erzeugt, hat eigentlich so gut wie keinen Einfluss auf den SSIM-Wert.
AnimalMother 
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Beitrag Beitrag 19 - Verfasst am: Do Nov 30, 2006 18:11    Titel: Antworten mit Zitat

Zitat:
hat jemand auch einen Vergleich zum ProCoder2 in Mastering Quality


man könnte natürlich auch direkt Butter bei die Fische tun und die Clips durch den Carbon Coder jagen. Der Procoder hat ja auch schon seine Jährchen unverändert auf dem Buckel
Wenn Archimedes die Clips hochlädt, kann ich die mal konvertieren.
_________________
All the best,

Animal Mother

Nichts, was ein Mensch sich auszudenken in der Lage ist, kann so unwahrscheinlich, unlogisch oder hirnrissig sein, als dass es nicht doch ein anderer Mensch für bare Münze halten und diese vermeintliche Wahrheit notfalls mit allen ihm zur Verfügung stehenden Mitteln verteidigen wird.
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