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Aften – AC3-Audio-Encoder
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Archimedes 



Anmeldungsdatum: 23.07.2005
Beiträge: 1741

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Beitrag Beitrag 0 - Verfasst am: Do Okt 12, 2006 18:22    Titel: Aften – AC3-Audio-Encoder Antworten mit Zitat

Auch wenn es nicht immer sinnvoll erscheinen mag, ich gönne meinen selbstgedrehten Filmen immer einen AC3-Ton. Ich habe mich bis dato immer auf Stefan’s Ausführungen unter http://www.edv-tip.de/dvd/047_dvd_sound06.htm verlassen und habe für die Wandlung von WAV nach AC3 (DD 2.0) stets BeSweeet verwendet.

BeSweet verwendet als Encoder den AC3Enc, der ja aus dem FFmpeg-Projekt entstanden ist. Seit Kurzem gibt es einen weiteren kostenlosen Encoder in dieser Richtung: Aften. Dieser ist ebenfalls aus dem FFmpeg-Projekt entstanden, erfährt aber zahlreiche Verbesserungen.

Zitat:
This program started as a simple cutting-out of the AC3 encoder from FFmpeg, but then I reworked the structure of the encoder a bit. Most of the basic code is still the same though.

Mittlerweile gibt's auch eine GUI dafür: http://kurtnoise.free.fr/index.php?dir=Aften/

Da Aften ebenfalls aus dem FFmpeg-Multimedia-System entstanden ist, gehe ich mal schwer davon aus, dass man ihn als Alternative zu BeSweet verwenden kann.

Aften >>
WAV to AC3 Encoder >>


Zuletzt bearbeitet von Archimedes am Mo März 31, 2008 22:20, insgesamt einmal bearbeitet
Archimedes 



Anmeldungsdatum: 23.07.2005
Beiträge: 1741

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Beitrag Beitrag 1 - Verfasst am: So Okt 15, 2006 2:44    Titel: Antworten mit Zitat

So, ich habe mich jetzt mal näher mit dem AC3-Encoder Aften beschäftigt. Da die Ergebnisse mit BeSweet ja so schlecht auch nicht waren (siehe hierzu http://www.edv-tip.de/dvd/047_dvd_sound07.htm), nehme ich an, dass Aften eine gute (vermutlich aber bessere) Alternative zu BeSweet ist.

Neben dem Frequenzgang interessierten mich auch Dinge wie, Rauschabstand, Dynamik, Klirrfaktor und Kanaltrennung. Um diese Werte ermitteln zu können, bediente ich mich des Programms RMAA (RightMark Audio Analyzer). Mit dessen Hilfe erzeugte ich zunächst eine Testdatei, genauer ein Test-Signal. Dieses Test-Signal ließ ich anschließend mit BeSweet und Aften mit einer konstanten Bitrate von 256 kbps enkodieren. Da der RMAA nur WAV-Dateien kennt, musste ich die erzeugten AC3-Dateien schweren Herzens wieder ins WAV-Format zurück verwandeln. Diese Aufgabe habe ich dem Kommandozeilenprogramm Azid überlassen.

Nun konnte ich die Dateien nacheinander in RMAA laden. Zunächst die Test-Signal-Datei, dann die BeSweet-Datei und zum Schluss die Aften-Datei.



Aus irgendeinem Grund versagt die Berechnung des Rauschabstandes bei BeSweet. Aften zeigt hier aber schon mal gute Werte. Auch im Dynamik-Bereich kann die Aften-Lösung punkten. Während der Klirrfaktor (THD) bei BeSweet relativ hoch ist – man sieht das auch in einer der nachfolgenden Grafiken sehr gut -, sind die Werte für Aften soweit in Ordnung. Das war bis jetzt auch immer so ein Minuspunkt bei BeSweet (hörbare Verzerrungen). Die schlechteren Werte für die Kanaltrennung liegen darin begründet, dass in Aften standardmäßig „Stereo rematrixing“ aktiviert ist. Diese Einstellung soll bei einer konstanten Bitrate zu einer besseren Bildqualität, bei einer variablen Bitrate zu einer Bitratenersparnis führen. Das erneute Enkodieren ohne diesen Parameter (-m 0) förderte dann auch bessere Werte für die Kanaltrennung zu Tage.

Da im Internet auch RMAA-Testergebnisse von kommerziellen AC3-Encoder zu finden sind, kann ich auch in etwa abschätzen, wie eine Kurve idealerweise auszusehen hat. Kurzum, die Kurven von Aften nähern sich allmählich den Kurven der kommerziellen Encoder. :-)

Hier also die Grafiken, die das Programm erzeugt hat. Bei den mir unbekannten Begriffen habe ich die englischen Bezeichnungen stehen gelassen. Vielleicht weiß der oder die eine oder andere was zu den Grafiken zu sagen. ;-)

Frequency response


Rauschabstand


Dynamik


Klirrfaktor


Intermodulation distortion test


Kanaltrennung


IMD (swept frequency)


Fazit: Wenn ich die ermittelten Werte und die Grafiken für Aften so betrachte, dann hat Aften schon mal die besseren Karten als BeSweet. Auch haben die Grafiken mehr „Ähnlichkeiten“ mit den Grafiken der kommerziellen (und sicher besseren) Tools, wie z. B. Softencode. Die Vorzeichen stehen also gut. :-)

Natürlich sind das wieder „Zahlenspielereien“, die für sich betrachtet, nicht wirklich etwas über die Qualität eines Audio-Encoders aussagen, aber man kann daraus durchaus mögliche Schwächen eines Audio-Encoders aufdecken. Eine Hörprobe kann man sich damit sicher nicht ersparen. Diese gilt es im Übrigen auch noch nachzuholen. Aber ob ich mehr höre, als Stefan’s „Studiogäste“?
Archimedes 



Anmeldungsdatum: 23.07.2005
Beiträge: 1741

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Beitrag Beitrag 2 - Verfasst am: Mo Okt 16, 2006 15:16    Titel: Antworten mit Zitat

Nachdem ich hier schon angefangen habe, füge ich der Vollständigkeit halber auch noch einen subjektiven Hörtest nach. :-)

Um meine obigen Betrachtungen zu bestätigen oder ad absurdum zu führen – je nachdem ;-) -, habe ich jetzt auch noch eine Hörprobe gemacht. Dazu habe ich ein Musikstück – ein Liveauftritt von einem Künstler - in den Bitraten 64, 128, 192 und 256 kbps enkodieren lassen. Vorerst genügten mir ein absolut ruhiger Raum und die Lautsprecher von meinem Notebook (harman/kardon). Seht es mir bitte nach, wenn ich mich recht „hölzern“ ausdrücke, ich bin eben kein Akkustik-Fachmann, der alle Dinge gleich beim Namen nennen kann.

Bei einer Bitrate von 64 kbps war die Version von Aften wesentlich besser. Die BeSweet-Datei hörte sich sogar fehlerhaft an. Die Stimme des Sängers hatte ein „blechernes Echo“ und der Applaus des Publikums war absolut unnatürlich (klang fast wie ein Platzregen). Bei der Aften-Datei merkte man halt, dass die Höhen fehlen, aber man konnte das Musikstück wenigstens anhören, es war der Bitrate entsprechend stimmig.

Bei einer Bitrate von 128 kbps fiel bei der BeSweet-Datei gleich am Anfang auf, dass etwas nicht hundertprozentig stimmte. Der Applaus klang irgendwie merkwürdig. Man merkte förmlich, dass da etwas fehlte. Insgesamt hörte sich die Aften-Datei einfach „runder“ an. Aber man merkte auch hier, dass die Höhen fehlten. Jedoch, das Musikstück war als solches wieder „stimmig“.

Bei einer Bitrate von 192 kbps muss ich zugeben, dass es schwieriger wird. Ganz am Anfang erahne ich beim BeSweet-Stück beim Applaus etwas, dass nicht zu stimmen scheint. Auch scheint die Stimme des Sängers etwas „blechern“ zu klingen. Irgendwie fehlen auch hier die tieferen Töne. Es hört sich einfach „flacher“ an. Ganz eindeutig aber hören sich die zwei Versionen unterschiedlich an. Die Aften-Datei hört sich voller an (mehr tiefere Töne). Man kann den Unterschied zum Original durchaus hören.

Bei einer Bitrate von 256 kbps muss ich mit dem benutzten Equipment passen. Ich bilde mir zwar ein, dass ich am Anfang am Applaus wieder einen Unterschied ausmachen kann, bin mir aber nicht hundertprozentig sicher. Ich bilde mir aber ein, einen Unterschied zum Original ausmachen zu können. Die AC3-Version von Aften klingt minimal anders. Letztendlich läuft es bei dieser Bitrate und dem verwendeten Equipment aber auf Spekulationen hinaus.

Fazit: Das Ganze läuft eindeutig in Richtung Aften hinaus. Bei niedrigen Bitraten sind die Unterschiede enorm. Selbst bei 192 kbps hört man noch einen Unterschied zwischen den beiden Versionen. BeSweet hört sich im Vergleich zu Aften etwas „blechern“ und „flacher“ an. Aften hatte dann auch mehr Nähe zum Original.
SVCDFan 
WM-Tipp König 2006


Anmeldungsdatum: 20.09.2001
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Beitrag Beitrag 3 - Verfasst am: Mo Okt 16, 2006 16:15    Titel: Antworten mit Zitat

Vielleicht hättest Du von 256 kbps aus runtergehen sollen auf 64 mit den Tests. Ich befürchte, Du warst doch etwas "befangen", oder?

Ich werde auf jeden Fall beim nächsten Encoden nach AC3 Aften ausprobieren.
_________________
Gruß SVCDFan
Archimedes 



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Beitrag Beitrag 4 - Verfasst am: Di Okt 17, 2006 0:37    Titel: Antworten mit Zitat

Das mit der Befangenheit ist immer so eine Sache. Speziell in den unteren Bitraten (64 und 128 kbps) war die Situation aber absolut eindeutig. Bei der 64-kbps-Version von BeSweet lagen z. B. richtige Störgeräusche vor. Ab einer gewissen Bitrate wird’s halt schwierig, genauere Aussagen zu treffen. Ich werde mir sicherlich noch weitere Stücke anhören, dann aber mit einem besseren Equipment, nur um zu sehen, ab welcher Bitrate die Unterschiede evtl. nicht mehr zu hören sind.

Ich denke aber schon, dass die Messergebnisse vom RMAA eine gewisse Aussagekraft haben und zu mindestens die Richtung andeuten können. Und wenn sich ein Audio-Encoder schon bei niedrigen Bitraten auffällig schlechter anhört, als ein anderer, dann nehme ich an, dass dies auch für höhere Bitraten der Fall ist. Wäre in der Tat gut, wenn der eine oder andere auch mal einen Hörtest macht. Das wäre auch ohne großen Aufwand zu bewerkstelligen.
RHO 



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Beitrag Beitrag 5 - Verfasst am: Di Okt 17, 2006 10:58    Titel: Re: Aften – AC3-Audio-Encoder Antworten mit Zitat

Archimedes hat folgendes geschrieben:
Auch wenn es nicht immer sinnvoll erscheinen mag, ich gönne meinen selbstgedrehten Filmen immer einen AC3-Ton.


Wann ist es denn überhaupt sinnvoll?
Ich ändere am Ton nichts. Warum auch? Meine Filme haben noch immer auf eine DVD gepasst, die sind selten länger als 10 und höchstens 20 Minuten lang.
Übrigens habe ich vor Kurzem einen Hörtest gemacht. Beim Ohrenarzt.
Meine Hörgrenze liegt inzwischen bei 9 kHz. Heisst, ob PCM, AC-3 oder MP3, ob 128 oder 256 kps, ich könnte wohl kaum einen Unterschied hören.

Gruss, RHO
SVCDFan 
WM-Tipp König 2006


Anmeldungsdatum: 20.09.2001
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Beitrag Beitrag 6 - Verfasst am: Di Okt 17, 2006 11:09    Titel: Antworten mit Zitat

Zitat:

Meine Filme haben noch immer auf eine DVD gepasst, die sind selten länger als 10 und höchstens 20 Minuten lang.

Auch mit AC3 wird die Datei nicht kleiner...
_________________
Gruß SVCDFan
Archimedes 



Anmeldungsdatum: 23.07.2005
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Beitrag Beitrag 7 - Verfasst am: Di Okt 17, 2006 16:18    Titel: Antworten mit Zitat

RHO hat folgendes geschrieben:
Wann ist es denn überhaupt sinnvoll?

Das ist eine gute Frage und mit ein paar Zeilen sicher nicht zu beantworten. ;-)

Qualitätsmäßig bringt es in der Tat nicht so viel. Die Unterschiede sind mitunter auch sehr schwer rauszuhören. Vom Kompressionsalgorithmus betrachtet ist AC3 jedoch dem MP2 überlegen. Bei gleicher Bitrate ist somit auch eine bessere Qualität zu erwarten.

Dann gibt es auch noch das Argument „Kompatibilität“. Global gesehen (NTSC und PAL) ist AC3 und PCM halt das zwingend vorgeschriebene Hauptformat für den Ton auf einer DVD. Auch liest man immer wieder, dass Abspielgeräte manchmal Probleme mit dem MP2-Ton haben, aber ob das wirklich so ist, kann ich nicht sagen.

Ich denke, das Hauptargument für AC3 ist einfach die höhere „Kompatibilität“. Damit sollten alle DVD-Player klarkommen.

Ich habe obiges Musikstück (Liveaufnahme mit Publikumsapplaus) jetzt auch mal nach MP2 enkodieren lassen. Habe dazu BeSweet (verwendet tooLame) benutzt und mit 64 kbps enkodieren lassen. Die MP2-Version hört sich auf jeden Fall besser an, als die AC3-Version von BeSweet. Auch ein Überprüfen mit RMAA bestätigte dies. Habe dazu das Test-Signal mit BeSweet (tooLame) mit einer Bitrate von 256 kbps nach MP2 enkodieren lassen. MP2 förderte hier bessere Werte zu Tage als AC3 mit BeSweet. Ich gehe also schwer davon aus, dass auch bei einer Bitrate von 256 kbps die MP2-Version, bessere Resultate liefert als die AC3-Version von BeSweet. Ob man den Unterschied dann auch hören kann, steht auf einem anderen Blatt. - Zunehmend erkenne ich, dass die BeSweet-Lösung eigentlich gar nicht so gut war. ;-)
Archimedes 



Anmeldungsdatum: 23.07.2005
Beiträge: 1741

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Beitrag Beitrag 8 - Verfasst am: Sa Okt 21, 2006 14:01    Titel: Antworten mit Zitat

Mensch, was habe ich hier für einen Unsinn geschrieben! Hörtest, dass ich nicht lache! Erstens wusste ich immer, welches Stück ich mir gerade anhörte und zweitens, war das mit AC3Enc enkodierte Stück stets leiser als das mit Aften enkodierte. Selbst als ich den AC3Enc-Stream entsprechend lauter drehte, hörte er sich „dumpfer“ an, egal bei welcher Bitrate.

Deswegen habe ich jetzt auch noch einen Blindtest (mit besseren Lautsprechern) gemacht. Habe diesmal aber dafür gesorgt, dass die enkodierten Stücke auch gleich laut waren. Die subjektiven Unterschiede fielen dann auch wesentlich geringer aus. Bis etwa 128 kbps konnte ich einen Unterschied zwischen den beiden Encodern (Aften und AC3Enc) ausmachen. Im AC3Enc-Stream konnte man nämlich nach wie vor die Verzerrungen raushören. Bei 160 kbps hatte ich allerdings Probleme, Unterschiede zwischen den Encodern zu finden. Vielleicht waren die Öhrlein aber auch schon übermüdet.

Während ich noch Unterschiede zwischen 160 kbps und 192 kbps Bitrate bei der Aften-Datei raushörte, konnte ich zwischen 192 kbps und 256 kbps keine Unterschiede mehr feststellen.
Archimedes 



Anmeldungsdatum: 23.07.2005
Beiträge: 1741

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Beitrag Beitrag 9 - Verfasst am: Do Nov 09, 2006 5:17    Titel: Antworten mit Zitat

Damit der Thread hier nicht ganz in der Versenkung verschwindet, schnell noch was schreib…

Vielleicht interessiert’s ja doch der bzw. den einen oder anderen.

Die Entwicklung von Aften schreitet voran. Mittlerweile wurden auch die Profile für die Dynamikkompression (Dynamic Compression Range) hinzugefügt: "Film Light", "Film Standard", "Music Light", "Music Standard" und "Speech". Der Parameter in Aften hierzu heißt "dynrng".

Ziel der Dynamikreduzierung ist ja der verbesserte Komfort beim Anhören eines Films, soll heißen, man muss die Lautstärke bei leisen und lauten Stellen nicht ständig nachregeln. Leise Stellen werden lauter wiedergegeben, laute Stellen werden leiser wiedergegeben (vereinfacht ausgedrückt). Im "mittleren Lautstärkebereich" gibt es dann auch einen Bereich, in dem keine Lautstärkeänderung stattfindet – dieser Bereich wird "Null Band" genannt.

Und wie das Ganze grafisch aussieht, kann man den folgenden Bildern entnehmen. Wegen der besseren Lesbarkeit habe ich für die Profile Film, Musik und Sprache die Grafiken einzeln erstellt.

"Film Light" und "Film Standard"


"Music Light" und "Music Standard"


"Speech"


Generell interessierte mich nun, welche Features von Dolby Digital bei selbstgefilmten Material überhaupt Sinn machen.

Ich kann hier nur für meine eigenen Filme sprechen, aber soweit ich das gesehen habe, macht z. B. die Dynamikkompression bei DV-Videos eher weniger bis gar keinen Sinn, auch wenn ich Videos, genauer einzelne Szenen in einem Video, ausfindig gemacht habe, wo eine Reduzierung der Dynamik durchaus hörbare Vorteile brachte. Das hängt natürlich vom Quellmaterial (verwendetes Mikrofon, verwendete Effekte etc.) ab.

Falls man die Dynamikreduzierung dennoch einmal benötigen sollte, dann würde ich eher eine moderate Einstellung, wie z. B. "Film Light", wählen. Ganz wichtig in diesem Zusammenhang ist aber, dass man bei einer Dynamikreduzierung den Dialog-Normalisierungswert (Dialog Normalization) korrekt ermittelt! Ansonsten kommt es zu unangenehmen "Pumpeffekten" im Film (die Lautstärkeänderung findet an den „falschen Stellen“ statt). Der Dialog-Normalisierungswert ist im Allgemeinen dafür da, dass man, wenn man unterschiedliche DVDs anschaut (Action-Filme, romantische Filme etc.), nicht jedes Mal die Lautstärke ändern muss. In unserem Falle, bei der Reduzierung der Dynamik, wird der korrekte Wert aber auch deswegen benötigt, damit an den "richtigen Stellen" die Lautstärke angehoben bzw. leiser gemacht wird. Der Wert definiert nämlich exakt die Mitte des bereits erwähnten "Null-Band-Bereiches". Unterhalb dieses "Null-Band-Bereiches" erfolgt eine Anhebung der Lautstärke, oberhalb eine Absenkung der Lautstärke (je nach gewähltem Profil unterschiedlich stark).

Den Dialog-Normalisierungswert ermittelt man, indem man im Video eine Stelle ausfindig macht, wo nur gesprochen wird. Für diesen Bereich ermittelt man dann die mittlere Lautstärke (Average RMS Power). Das geht mit Programmen wie Adobe Audition (vormals Cool Edit Pro) oder Sound Forge, um nur ein paar zu nennen. Dieser Wert wird dann gerundet dem AC3-Encoder übergeben. In Aften nennt sich der Parameter übrigens "dnorm". Dieser Wert besagt, wie weit der vorliegende Dialog-Normalisierungswert vom Referenz-Dialog-Normalisierungswert (-31 db) entfernt ist. Der AC3-Decoder weiß dann, um wie viel er den Film leiser wiedergeben soll, damit er "DVD-übliches Niveau" hat. Wird dem Encoder ein Wert von -31 db übergeben, dann findet keine Lautstärkeänderung statt.

Auch der Hochpassfilter (DC High-pass Filter) wird eigentlich nicht benötigt - zu mindestens habe ich bei meinen Videos keine "DC offsets" feststellen können. Auch den Tiefpassfilter (Bandwidth Low-pass Filter) verwende ich nicht.

Aus all meinen Überlegungen heraus – leider bekommt man die Ergebnisse nicht auf einem Tablett serviert – scheint mir die folgende Kommandozeile für DD 2.0 die Brauchbarste zu sein (für DD 5.1 ist die Bitrate entsprechend höher anzusetzen).

"aften –b 256 input.wav output.ac3"

Hiermit erfährt das Eingangssignal keinerlei Veränderung bzgl. Lautstärke, Reduzierung des Dynamikumfangs usw. In Blindtests ist es mir nicht mehr möglich, zwischen Original und der erzeugten Datei zu unterscheiden.

Noch ein Hinweis zum Schluss. Mit der aktuellsten BeLight-Version ("Daily build") ist es mittlerweile auch möglich, Aften anzusprechen. Auch kann man damit DD 5.1 erzeugen. Die 6 Kanäle müssen jedoch einzeln vorliegen. Allerdings muss die vom Programm erstellte Mux-Datei abgeändert werden, weil für Aften eine andere Reihenfolge der Kanäle gilt als für AC3Enc. Für Aften muss die Reihenfolge folgendermaßen aussehen:

Zitat:
"C:\Temp\5.1-Test\audioFL.wav"
"C:\Temp\5.1-Test\audioFR.wav"
"C:\Temp\5.1-Test\audioC.wav"
"C:\Temp\5.1-Test\audioLFE.wav"
"C:\Temp\5.1-Test\audioSL.wav"
"C:\Temp\5.1-Test\audioSR.wav"

Alternative wäre noch die Verwendung von WaveWizard, damit lässt sich eine 5.1-WAV-Datei erzeugen, die dann wiederum Aften übergeben werden kann.

Wer hat an der Uhr gedreht?
Ist es wirklich schon so spät?



Heute ist nicht alle Tage.
Ich komm’ wieder, keine Frage.
Archimedes 



Anmeldungsdatum: 23.07.2005
Beiträge: 1741

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Beitrag Beitrag 10 - Verfasst am: Do Feb 01, 2007 23:08    Titel: Antworten mit Zitat

Version 0.06 ist draußen.

Zitat:
- added SSE/SSE3 mdct code (based on vorbis lancer by blacksword8192@hotmail.com)
- added runtime SIMD detection code (Prakash Punnoor)
- added CMake build system with shared lib/dll support
- optional faster bit allocation by reducing accuracy/quality
- replaced MDCT code with implementation from libvorbis
- added Dynamic Range Compression encoding w/ profile selection
- improved exponent strategy decision
- accuracy increase in bit allocation
- new longhelp option for detailed commandline info
Archimedes 



Anmeldungsdatum: 23.07.2005
Beiträge: 1741

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Beitrag Beitrag 11 - Verfasst am: Mo März 31, 2008 22:22    Titel: Antworten mit Zitat

Was man im Laufe der Zeit so alles hinkritzelt.

Anbei ein weiterer Tagebucheintrag. Mittlerweile sind wir bei der Version 0.08 angelangt. Aften hat sich in der Zwischenzeit zu einem "brauchbaren AC3-Encoder" entwickelt. In einer experimentellen Version kann man bereits das neue Dolby-Digital-Plus-Format erzeugen.

Die Download-Links (löblich: die Verweise zum Herunterladen der Dateien) befinden sich in der 1. Nachricht.
BlueRay26 
Gesperrt


Anmeldungsdatum: 10.08.2012
Beiträge: 29

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Beitrag Beitrag 12 - Verfasst am: Di Sep 04, 2012 10:39    Titel: Antworten mit Zitat

Cool.
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