PVA vs. MPG: Auf ein neues (c't 24/03, S. 238)

[JLuecking]

Hallo,

ich hatte mich in verschiedenen Beiträgen für die Aufnahme von DVB-Material in PVA geäußert. Grund war nicht so sehr der Vorteil des einen oder anderen Formats sondern das Schneide-Tool PVACut, welches dazu auch sehr schnell und präzise beim Aufspüren von Szenenwechseln für die Kapitelerstellung ist.

Auf Grund des Artikels in der c't 24/03 habe ich die hier vorgestellte Vorgehensweise ausprobiert und teste den hier vorgeschlagenen Weg. Die Entscheidung wird mir vor allem durch das Tool MPEG2Schnitt und verschiedene Beiträge insbesondere der Programmierer der Tools PVAStrumento (Wiljo) und ProjectX (dvb.matt) leichtgemacht.

Hier meine alte Vorgehensweise:
1) Aufnahme als PVA mit WinDVBLive
2) Schnitt mit PVACut
3) Korrektur und Wandlung in PS-MPEG mit PVAStrumento
4) Archivierung des MPEG auf DVD+RW bzw. Erstellung der DVD mit Authoring Programm (DVD Power Tools)

Hier meine neue Vorgehensweise (in Punkt 1 - 3 analog c't)
1) Aufnahme als MPG mit WatchTVPro
2) Korrektur und Demux mit ProjectX
3) Schnitt mit MPEG2Schnitt
4) Muxen mit TEMPGEnc und Archivierung auf DVD+RW bzw. Erstellung der DVD mit Power Tools

Hier noch kurze Anmerkungen meinerseits:
1) Die WinDVBLive Entwickler haben schwer nachgelassen und WatchTVPro hat kräftig zugelegt. Habe ich zum Glück auch mit meiner Siemens DVB-C zum Laufen gebracht. Teste noch die Sauberkeit der Streams insbesonder bei Problemsendern, sieht aber glaube ich ganz ok aus.
2) ProjectX habe ich erst ausführen können als ich die Java-Umgebung installiert hatte. Ist zunächst gewöhnungsbedürftig aber die Artikel der c't helfen über die Anfangsschwierigkeiten hinweg. Dazu gibt es auch Hilfe im Netz.
3) MPEG2Schnitt ist noch in der Entwicklungsphase und hat einige Bugs. Dennoch ist es schon jetzt voll einsetzbar und vor allem durch die Möglichkeit des präzisen Schneidens und der Abspielmöglichkeit mit Ton ein Hammer.
4) Für das Authoring in Power Tools 1.3 kann auch die demuxte Videodatei verwendet werden.

ProjectX erstellt Indexdateien für MPEG2Schnitt, die aber noch auf eine frühere Version aufsetzen. Ein Update kommt hoffentlich bald. PVAStrumento seit der letzten Version (2.10 Release Candidate 3) macht es genauso, hier sind die Indexdateien jedoch verwendbar. Hiermit erstellte Dateien liest MPEG2Schnitt die Dateien blitzschnell ein.

Ich hoffe, die Tipps helfen weiter. Werde bei Gelegenheit ein paar Links zu der Thematik dazustellen. Von der c't gibt es auch einen Softlink (0324238).

Grüße
Joachim
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[BirdOfPrey]

[[Sunny]]

Eine Frage hätte ich aber noch, die mich schon bei der Lektüre des c't-Artikels beschäftigt hat. Wenn man eine Sendung lediglich trimmen (d.h. Anfang und Ende stutzen) will, warum erledigt man das nicht gleich komfortabel in Project X?

1. Aufnahme in PVA oder MPG, (nicht ganz*) egal - dann Datei in Project X öffnen
2. special + Anfangs- und Endpunkt markieren
3. demultiplexen

Das ist alles. Kein weiteres Programm wird benötigt und man hat alles wunderbar in Elementary Streams zerlegt auf der HD vorliegen. Bei mir funktioniert das so gut, dass ich nur bei komplexeren Aufgaben (Werbung schneiden oder auf den Ton achten) auf andere Schnittprogramme zurückgreife.

Oder spricht irgend ein Grund dagegen, so simple Schnitte direkt von Project X erledigen zu lassen?

* PVA würde ich deshalb nach wie vor vorziehen, zumindest dann, wenn ein Sender mit AC3 gestreamt werden soll. Sicherheitshalber hat man dann sowohl AC3, als auch MPA für den Fall der Fälle, dass eine Audiospur nicht ganz ok ist. Bei Premiere kommt noch der Vorteil hinzu, auf diese Weise zugleich deutsch AC3 5.1 und englisch MPA, also beide Sprachspuren zugleich, streamen zu können.

[kirk2612]

Moin...
Wenn Du tatsächlich nur MPEG archivieren willst, geht auch MPEG2CUT. ist zugegebenermaßen nicht elegant, aber schnell.

Der Stream der PCTVSat läßt sich dann prima im Cyberhome anschauen.

Ansonsten mein Weg zur Aufnahme von TV Sendungen:
Aufnahme als mpg in PCTV SAT Vision
Schneiden in Virtual Dub MPG
Frameserving an Tmpeg, Umwandlung in VCD, MVCD etc.
geht prima und schnell.

Grüße
P.



Zuletzt bearbeitet von kirk2612

[[Sunny]]

MPEG2Cut ist für den schnellen Schnitt auch klasse. Trotzdem erleichtert einem Project X das Leben bei DVB-Streams enorm, da es gleich verschiedene Jobs auf einmal erledigen kann: grob schneiden, demuxen und Header von 15Mbit auf einen dvdverträglicheren Wert patchen. Und AC3 läßt sich auch hervorragend synchronisieren und passend zum Video schneiden.

Was Du vorschlägst, insb. Frameserving an TMPGEnc, hat mit schnellem Schnitt nur noch wenig zu tun. Und da die DVB-Streams so schon gruselig genug sind, mag ich an ein Re-Encoding kaum denken. Auch JLuecking hat in seinem Ausgangsposting den direkten Weg zum DVD-Authoring beschrieben.

[kirk2612]

Moin...
was heißt schnell. Der Weg von einer mitgeschnittenen Star Trek Folge zu VCD-,MVCD-Mpeg dauert incl. Schneiden ne dreiviertel bis gute Stunde je nach Ausgangsmaterial. Dafür laufen die Dinger aber auch auf dem Cyberhome und nach Bearbeitung mit DVDlab sogar im Panasonic als DVD.

P.

[BirdOfPrey]

[kirk2612]

Hmmm.
...unter aller Sau ist es nicht.
liegt qualitativ irgendwo zwischen VHS Long- und Singleplay. Zur Archivierung von TV Serien reicht es allemal. und in einem Abstand von 2 bis 3 Metern vom TV ist es absolut ok.
Wobei analog gecapturedtes Material (Divx) wesentlich schlechter aussieht als ein Mitschnitt mit einer Sat Karte. Wenn Du es nicht glauben willst, schicke ich Dir gerne 2 Bespielfiles!


P.

[BirdOfPrey]

Na ja, ich kann mir vorstellen wie es aussieht.
Ist wohl alles eine Frage der Definition von Qualität. Mir sind die Original-Files ja schon zu schlecht.
Aber darüber zu diskutieren bringt nichts. Ein Freund von mir ist schon froh wenn sich irgendwas bewegt.
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Yamakawa 780, FW: Sampo, im SCSI-Gehäuse
Daewoo DVD2000, FW 2.36 BETA2
Kenwood KRF-V7773D

[[Sunny]]

Sehe das wie BoP. Wozu ein schlechtes Ausgangsmaterial noch schlechter machen? Da erschließt sich mir die Logik nicht.

[kirk2612]

@Sunny
Naja, richtig schlecht sind die Digi Streams ja nun wirklich nicht.
und aus TV Serien MVCDs zu encoden,, spart Platz, 20 Folgen auf einer DVDR
und haltnbarer als die gute alte VHS sind sie allemal.
Film Highlights würde ich auch nie zu einer MVCD/VCD/SVCD encoden.
Da gibt es den direkten Stream auf DVD und der sieht richtig lecker aus.

P.

[[Sunny]]

Gerade interlaced encodierte Serien nochmal (ohne effektives Deinterlacing) zu encodieren ist doch halber Selbstmord.

Mir genügt oftmals schon die Qualität nicht, die solche Serien auf DVD bei Bitraten um oder über 4000kbits (also kein Vergleich mit DVB) haben, da gruselt es mich vor solchen Gedankenspielen. Wer will sich sowas später nochmal anschauen?

[kirk2612]

Ich ,

allerdings frage ich mich, wie Du bei den derzeitigen technischen Möglichkeiten einen PC zum Videorecorder zu machen überhaupt zufriedenstellende Ergebnisse erzielen kannst, wenn Dir ein Original DVB Stream schon zu schlecht ist???
Von analoger Austrahlung wollen wir mal gar nicht reden.

Außerdem ist m.E. immer noch ausschlaggebend, auf was für Geräten Du Dir das Ergebnis dann ansiehst.
P.

[[Sunny]]

Es irrt, wer glaubt, analoge Ausstrahlung wäre zwingend schlechter als digitale.

Zufriedenstellend ist aber der richtige Begriff. Auf diesem Level bewegt sich momentan DVB, deshalb ist mir alles ein Graus, was das Niveau weiter verschlechtert.

[kirk2612]

Nu ja, das Problem ist ja wohl eher aus der analogen Austrahlung eine digitale Kopie zu machen, oder?

[BirdOfPrey]

Noch nichtmal so! Mit genügend Bitrate, die man auf DVD im Allgemeinen ja zur Verfügung hat, ist das mit der richtigen Hardware kein Thema!
Wobei ich dann mit einem externen Tuner arbeiten würde. Also vom S-Video VCR aufnehmen oder sowas in der Art.

Wobei ich gestehen muß, die Enterprisefolgen im Moment auch zu transcoden. Das ist aber mehr "historisch" bedingt. Die ersten Folgen hatte ich noch von Sat1-(Deutschland) in 480x576 aufgenommen. Und weil ich dann nicht nur resized hatte, sondern auch gleich nach 16:9, mache ich es jetzt, um alle einheitlich zu haben, immer noch.
Allerdings mache ich da auch keine MVCD raus, sondern die werden mit 7Mbit/s (seit der zweiten Staffel interlaced) neu encoded.
Mehr als 2 Folgen/DVD sollens nicht sein. Zwecks Cover aus dem Internet und "gutaussehen im Regal"!
Eigentlich total bescheuert, aber was solls!

Übrigens bin ich genau der anderen Meinung.
Film Highlights können von mir aus ein wenig schlechter aussehen. In vielen Fällen schaue ich mir die eh nie wieder an und wenn doch, dann bekommt man den auch in jeder Videothek. Was bei Serien eigentlich so gut wie nie der Fall ist.

Gruß
BOP
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[JLuecking]

Hallo,

der von mir oben geschilderte Ansatz hat sich soweit bewährt. Hier noch weitere Anmerkungen.

In der aktuellen Version von ProjectX werden die Indexdateien für MPEG2Schnitt wieder korrekt erstellt. Wie oben bereits angemerkt, hat auch ProjectX eine Schnittfunktion, die für manche Fälle oder zumindest für grobes Vorschneiden ausreicht. Das Scrollen ist auch auf einem schnellen System etwas hakelig, da keine Indexdatei beim Navigieren hilft. Es gibt auch keine Vorhörfunktion. ProjectX hat die Möglichkeit, mehrere Dateien wie in einer Batchfunktion zu bearbeiten. Hier gibt es das Konzept der Collections.

Ausführbar wird ProjectX erst mit der installierten Java-Umgebung. Auf der Home Page von Lucike gibt es eine gut verständliche Anleitung für den Download und die Installation. Auch für den Compile gibt es eine hervorragende Erklärung. Mit der angebotenen Batch-Datei ist das Kompilieren dann ein Klacks und jeder, der auch sonst in der Lage ist eine ReadMe Datei zu lesen, sollte hier den Respekt verlieren.

Lucike bietet auch eine sehr detaillierte Dokumentation und Anleitung zu ProjectX selbst.

Auch mit MPEG2Schnitt lassen sich verschiedene Datein in einem Rutsch bearbeiten. Der Schnitt wird vorbereitet und als Projekt gesichert. Im Programm Projekt können dann die verschiedenen Projekte in einem Rutsch geschnitten und gesichert werden. Es können optional neue Indexdateien erstellt werden und das Zielverzeichnis kann geändert werden (rechte Maustaste). Eventuell ist nach dem Schnitt noch der Name der mp2-Datei zu checken, da es noch einen Bug gibt, wenn es Punkte im Dateinamen gibt. Interessant ist auch die ini-Datei. Hier sind die Shortcuts für die Navigation abgelegt und können auch geändert werden (Beispiel: PgUp/PgDown scrollt nur durch die i-Frames). Die Schrittweite kann man sich hier auch auf seine Bedürfnisse anpassen. So dient das Programm hervorragend zum Kapitelsuchen für das Authoring-Programm. Den ermittelten Zeitwert bei Video kann ich in den meisten Fällen eins zu eins in Power Tools übernehmen. Selbst wenn PT mit demuxten Dateien nicht so flüssig läuft, ist das keine Einschränkung, da ich den Wert meistens schon genau habe.

Sowohl für ProjectX als auch für MPEG2Schnitt findet der Support im Forum von Lucike statt.

Ich hoffe, ich konnte euch einige Anregungen geben.

Grüße
Joachim
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[ThomasS]

[JLuecking]

Ich hatte noch ein paar Links versprochen.

Als ich vor zwei Jahren mit Digital Recording angefangen hatte, war WinDVBLife2000 bei der DVB-Software und DVBForum bei den DVB-Foren das Maß aller Dinge. Jetzt schnarcht sowohl die Programmierung bei WinDVBLive als auch das DVBForum vor sich hin. Für die Programmierer ist wohl die Arbeit an GlobeTV lukrativer. Und die Bedürfnissen der Forumsbesucher werden inzwischen (auch) von anderen Foren abgedeckt.

So findet der Support von PVAStrumento im dazugehörigen Forum statt. DVBMagic listet die aktuellsten Updates auf und gibt auch sonst jede Menge Infos zu der Thematik. Das Forum dort ist gut besucht. WatchTVPro gehört inzwischen zu den beliebtesten alternativen DVB-Programmen. Im dazugehörigen Forum bekommt man den notwendigen Support. Das MPEG2Schnittprogramm findet man bei Martin Dienert. Infos zur DVB-Thematik findet man unter anderem bei Lucike als auch bei RoBernd. Infos und Dateien für ProjectX findet man am besten bei Lucike. Hier im Forum findet auch der Support sowohl für ProjectX als auch für MPEG2Schnitt statt.

Ich hoffe, ich konnte euch mit diesen Links helfen.

Grüße
Joachim
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