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Die Bayern und die CSU
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mb1 



Anmeldungsdatum: 06.06.2001
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Beitrag Beitrag 0 - Verfasst am: Mo Sep 22, 2003 19:28    Titel: Antworten mit Zitat

Zitat:
Warum der Bayer CSU wählt

WirtschaftsWoche-Autor Dieter Schnaas
über das Erfolgsgeheimnis der CSU und des Freistaates Bayern.


Am Sonntagabend, wenn die Wahllokale schließen, kurz nach 18 Uhr, wird in Bayern alles bleiben, wie es ist: Die CSU führt Bayern, die SPD opponiert ? wie seit fast einem halben Jahrhundert. Die Arbeitslosigkeit in Bayern bleibt auf vergleichsweise niedrigem Niveau, die Neuverschuldung ist gegen den Bundestrend seit 1998 um 75 Prozent gesunken. In der Pisa-Studie rangiert Bayern als einziges Bundesland unter den Topten der Welt; die Investitionsquote ist höher und die Zahl der Sozialhilfeempfänger niedriger als im Rest der Republik.

Kein Wunder, dass die Bayern immer mehr werden. Die Bevölkerung ist von 1998 bis 2001 um 240 000 auf 12,33 Millionen Einwohner gestiegen ? das sind 60 Prozent des deutschen Bevölkerungswachstums. Im gleichen Zeitraum zogen über 252 000 Menschen mehr nach Bayern als aus Bayern weg. Gegenüber dem Ausland summierte sich der Überschuss der Bevölkerungswanderung 2001 auf 40.000; bis Mitte 2003 stellte Bayern ein Viertel der bundesweit 15.000 Green Cards für ausländische IT-Fachleute aus.

Auch innerhalb Deutschlands weist Bayern die höchsten Zuwanderungsraten und einen positiven Saldo gegenüber allen anderen Bundesländern auf. Besonders deutlich ist der Überschuss gegenüber den ostdeutschen Flächenländern ? 32.000 strömten 2001 nach Bayern, die meisten in den Großraum München. Darüber hinaus zählt das Landesarbeitsamt Bayern derzeit 90.000 sozialversicherungspflichtig beschäftigte Einpendler aus den neuen Bundesländern vor allem nach Nordbayern (Franken). Im Raum Hof und Coburg ist jeder siebte bis zehnte Arbeitsplatz mit einem Pendler aus Ostdeutschland besetzt.

An der Dominanz der CSU ändert die Einwanderung nichts. Kein Zugereister, sagt der ehemalige Vorsitzende Theo Waigel, habe es je vermocht, Bayern zu verändern, im Gegenteil: Stets habe Bayern die Zugereisten verändert. So sei Bayern, früher unter Preußen, später in der Bundesrepublik und in Europa, stets geblieben, was es ist: Der Freistaat stiftet Identität, assimiliert ? und bajuwarisiert. Die CSU, sagt Waigel, verkörpere die landestypische Melange aus Identitätsangebot und Offenheit; deshalb gebe es in Bayern kein demografisches Problem und für die CSU Wahlerfolge: Weil die Menschen nach Bayern kommen ? und bleiben. Weil Bayern nicht nur Heimat ist, sondern auch die Fähigkeit besitzt, Heimat zu werden.


Das Geheimnis ist Kontinuität. Die wünscht sich nämlich jeder.

CSU habe ich am Sonntag aber nicht gewählt (sondern "grün"), da ich eigentlich auch nicht wollte, dass die CSU 2/3 der Sitze bekommt. Auch wenn es ihnen nicht wirklich was bringt (eine Verfassungsänderung geht z.B. nur per Bürgerentscheid usw.).

Die paar Fakten, die jedenfalls im Artikel genannt werden, zeigen erst das Ausmaß des "Erfolgsmodells Bayern". Und nicht nur deswegen kommen die Menschen gerne hierher - und die meisten "Zuagroasten" fühlen sich sogar wohl.

Muss also doch was dran sein ...
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Grüße
mb1

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Gunnar 



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Beitrag Beitrag 1 - Verfasst am: Mo Sep 22, 2003 20:11    Titel: Antworten mit Zitat

Zitat:
Der Freistaat stiftet Identität, assimiliert ? und bajuwarisiert.

Was mir da jetzt in den Sinn kommt behalte ich lieber für mich. Liegt vielleicht auch daran das ich die Typen von CDU/CSU nicht leiden kann, sorry.

Zitat:
CSU habe ich am Sonntag aber nicht gewählt (sondern "grün"),

Auch wenn auf mich eingedroschen wird, ich bin überzeugter Nichtwähler geworden und war seit * Jahren nicht mehr wählen (NRW). Die Gründe liegen auf der Hand.

Gruß Gunnar
_________________
Gruß Gunnar
mb1 



Anmeldungsdatum: 06.06.2001
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Beitrag Beitrag 2 - Verfasst am: Mo Sep 22, 2003 20:56    Titel: Antworten mit Zitat

Zitat:
Typen von CDU/CSU nicht leiden kann

Die solltest du aber auch nicht mit "den Bayern" verwechseln.

Und assimilieren ist z.B. soziologisch etwas absolut positives, also nicht falsch verstehen.

Zitat:
ich bin überzeugter Nichtwähler geworden und war seit * Jahren nicht mehr wählen (NRW). Die Gründe liegen auf der Hand.

Kannst du mir die Gründe evtl. mal nennen, ist mir nicht so ganz klar.
Mir persönlich ist das Nichtwählen bisher nicht in den Sinn gekommen. Manchmal würde ich es aber bevorzugen, wenn auch das Nichtwählen adäquat demokratisch berücksichtigt werden würde, wie ich es schon lange fordere (z.B. die Sitze des Landtages/Bundestages werden zu 100% an die Wählbeteiligung gekoppelt; gibt es also nur 60% Wahlbeteiligung, so werden auch nur 60% der Sitze belegt; das würde die Parteien viel stärker fordern, auch die starken Landesparteien wie die CSU).
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Meckie 



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Beitrag Beitrag 3 - Verfasst am: Mo Sep 22, 2003 21:25    Titel: Antworten mit Zitat

Kann Gunnar schon irgendwie verstehen, das er Nichtwähler ist.

Ich finde, das ist eine demokratisch genauso legitime Möglichkeit seinen Unmut zu zeigen, als alles andere.

Bei mir persönlich sieht es so aus:

Ich bin schon etwas geschockt über die 2/3-Mehrheit der CSU in Bayern und in erster Linie auch, das sie dort so lange an der Macht sind.

Meiner Meinung nach sind für die Demokratie wechselnde Mehrheiten einfach besser. Wenn eine Partei solange an der Macht ist.... will garnicht wissen, was man da so alles in den Akten...oder sonst wo...finden kann...

Das gleiche gilt natürlich auch für die SPD in NRW. Auch sie sind meiner Meinung nach schon viel zu lange an der Macht.

Im Bund sieht es (noch) anders für mich aus....eine kleine Chance haben die rot-grünen noch. Aber es muss sich bis zur nächsten Wahl einiges tun.

Ich würde mich als klassischen Wechselwähler bezeichnen. Auch wenn ich familiär eher "links" aufgewachsen bin, bekommt keine Partei von mir einen Freifahrtsschein.

16 Jahre Kohl fand ich schlecht....5 Jahre Schröder kaum besser...

Wählen tu ich trotzdem noch.

Trotzdem empfinde ich Nichtwählen als durchaus legitim.

Die Verursacher sind ganz klar die Parteien und nicht die Leute, die nicht wählen gehen.


Meckie
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Helmut 
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Beitrag Beitrag 4 - Verfasst am: Mo Sep 22, 2003 21:34    Titel: Antworten mit Zitat

Ha ... hab ich doch am Wahlabend TV geguckt. Wenig - fast nix. Da kam der Stoiber in seinem ersten Statement mit dem Satz:

Wir in Bayern liegen mit der Arbeitslosigkeit an der Spitze ... !

Voll gut - so isser halt. Hat zwar genau das Gegenteil von dem gemeint was er gesagt hat - aber sei es drumm

2/3 Mehrheiten - mit der Möglichkeit die Verfassung sogar zu ändern - sind eben problematisch. Gut - es ist halt so gewählt worden und fertisch.

Stoiber und Co. (CSU) stehen aber für politische Inhalte die sehr konservativ sind nahe am rechten Rande siedeln. Wie smart der Stoiber sich auch immer gibt: Er steht in den Fußstapfen des F.J. Strauß und war dessen Kronprinz. Diesen Einfluß gestärkt nun auf die Bundespolitik hochgerechnet - das erfüllt mich ned grade mit Freude.

Die speziellen Bedingungen in Bayernland - auch wirtschaftliche Stärke - kann die CSU für meine Begriff nicht für sich alleine verbuchen. Das hat auch andere objektive Gründe. Und zudem ist Bayern keine Insel - ist ein Staat im Förderalismus der BRD und steht in dem Zusammenhang.
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Romulan Warbird 



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Beitrag Beitrag 5 - Verfasst am: Mo Sep 22, 2003 21:54    Titel: Antworten mit Zitat

Zitat:
Wählen tu ich trotzdem noch.

Ja, frägt sich nur wen?

Die SPD hat einen Schuss vor den Bug bekommen. Das hätte eigentlich schon etwas eher passieren müssen! Wer den Griff in die Tasche des "kleinen Mannes" als gigantisches Reformwerk feiert und bejubelt, der muß sich nicht wundern, daß er vom Wähler abgestraft wird.

Anstelle bei der Gesundheitsreform Nägel mit Köpfen zu machen und die Lasten der Krankenversicherung endlich auf alle Schultern dieser Gesellschaft zu legen, gibts nur Stückwerk, wohl wissend, daß man sich in ein oder zwei Jahren wieder treffen muß, um weiter zu Lasten der Nichtprivatversicherten zu stümpern.

Bei der Rente soll es bis 67 Jahre gehen. Die Jungs in Berlin sollten sich mal lieber darum kümmern, daß man wenigstens bis 65 ordentlich arbeiten kann und nicht schon mit 50 zum alten Eisen gehört.

Die SPD war früher ein Garant der sozialen Gerechtigkeit. Mit ihren schlecht ausgewogenen Reformen hat sie diesen Anspruch verloren und unterscheidet sich nicht mehr sonderlich von CDU/CSU. Der traditionelle SPD-Wähler bleibt jetzt lieber zu Hause, da er die CDU/CSU nicht will und mit der SPD zur Zeit nicht kann.

Ich bezweifle aber sehr, daß es die Herren, die jetzt in der Opposition sitzen, besser machen!
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Beitrag Beitrag 6 - Verfasst am: Mo Sep 22, 2003 22:01    Titel: Antworten mit Zitat

Zitat:
2/3 Mehrheiten - mit der Möglichkeit die Verfassung sogar zu ändern - sind eben problematisch. Gut - es ist halt so gewählt worden und fertisch.

Hab doch oben schon geschrieben, dass die CSU in Bayern auch trotz 2/3-Mehrheit die Bayr. Verfassung nicht ändern kann.

Zitat:
Und zudem ist Bayern keine Insel - ist ein Staat im Förderalismus der BRD und steht in dem Zusammenhang.

Umso herausragender ist doch die bayr. wirtschaftliche Stärke, niedrige Arbeitslosigkeit, niedrige Sozialhilfequote, Bevölkerungswachstum plus wenig vorhandenes zukünftiges Generationenproblem ...

Zitat:
Die speziellen Bedingungen in Bayernland - auch wirtschaftliche Stärke - kann die CSU für meine Begriff nicht für sich alleine verbuchen. Das hat auch andere objektive Gründe.

Ich gebe ja zu, Bayern war früher ein gut bezuschusstes Land (von den restlichen Ländern). Aber sie haben was daraus gemacht.
Das sehe ich leider bei den heutigen Zuschussempfängern nicht so

Zitat:
Stoiber und Co. (CSU) stehen aber für politische Inhalte die sehr konservativ sind nahe am rechten Rande siedeln

"Sehr konservativ" darf man aber trotzdem nicht mit "rechts" verwechseln bzw. nahezu gleichsetzen.


Warum nur ist ein hochgerechnetes Bayernmodell für Deutschland sooo problematisch ?
Natürlich ist nicht alles Gold, was glänzt. Aber die Leute fühlen sich doch wohl in Bayern (auch die Zugezogenen).
Und auch die Ausländer z.B. in München fühlen sich wohler als woanders (Übergriffe gibt es hier auch nicht).

Ich finde, die Deutschen haben da eine Art "unterschwellige Angst" vor dem bayr. Modell, die ich für zumindest größtenteils unberechtigt halte.

NACHTRAG:
Hätte Stoiber die Bundestagswahl gewonnen, hätte der Bund jetzt zumindest eine handlungsfähige Mehrheit (in Bundestag und Bundesrat).
Das ist es doch, was jetzt abgeht, unabhängig von den jeweiligen Lösungsmodellen ...



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Beitrag Beitrag 7 - Verfasst am: Mo Sep 22, 2003 22:05    Titel: Antworten mit Zitat

@ Romulan Warbird

Im Prinzip hast ja Recht. Allein: Das was an wirklichen Reformen nötig wäre hat keine Mehrheiten ! Komischer Weise bekommen gerade diejenigen Mehrheiten welche nun mal nicht an grundlegenen Reformen interessiert sind sondern den Status Quo (vor allem die Besitzstände der ohnehin Satten) erhalten wollen. Floskeln um das zu verkaufen gibt es etlich: Flexibilität, Eigenverantwortung .. BlahBlahBlah. Gemeint ist aber ein Umverteilen von unten nach oben. Na ja .. nix neues. Die interessante Therorie ist die: Wenn die Reichen (von unserer Kohle und Arbeit) noch Reicher werden, dann können wir doch alle auf gnädige Almosen hoffen.

Na ja ....
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Beitrag Beitrag 8 - Verfasst am: Mo Sep 22, 2003 22:07    Titel: Antworten mit Zitat

Naja...ich wähle das "kleiner Übel"....

aber hast schon recht....wirkliche Alternativen gibt es nicht mehr.

Ob CDU/CSU oder SPD...da kommt in letzter Zeit nur noch der gleiche Stuss....

Das schlimmste finde ich, das die Politik der Bundesregierung soviel von Interessenverbänden abhängig ist.

Man hat manchmal das Gefühl, das die Arbeitgeberverbände, Gewerkschaften, Gesundheitsverbände mehr Politik machen, also die eigentliche Politik selber.

Ich wünsche mir Mut welcher Regierung auch immer, Reformen anzugehen, die zwar durchaus einschneidend sind, aber doch sozial gerecht.

Das es immer die Kleinen trifft, finde ich als Finanzbeamter gerade zu besch*****....

(ups...jetzt habe ich mich "geoutet"...ich hoffe mit mir wird hier noch gesprochen...:-) ))

Die Galle läuft mir ganz über, wenn ich sehe, das z.B. Daimler-Benz eine Steuerbelastung hat, von denen prozentual gesehen mittelständische Unternehmen nur träumen können...

Mir wird auch ganz schlecht, wenn ich immer das Rumgeschreie der grossen Konzerne höre, mir aber jährlich neue Rekordgewinn-Marken zu Ohren kommen...

Genauso finde ich es lächerlich, das eine Gewerkschaft in Ostdeutschland eine 35-Stunde-Woche fordert, obwohl sie ganz genau weis, das dies wirtschaftlich wie politisch nicht durchsetzbar ist.

Naja...jetzt aber mal genug des Frustes...

:-)


Meckie
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Beitrag Beitrag 9 - Verfasst am: Mo Sep 22, 2003 22:15    Titel: Antworten mit Zitat

Zitat:
Das schlimmste finde ich, das die Politik der Bundesregierung soviel von Interessenverbänden abhängig ist.

Das liegt aber daran, dass sich die Regierung ihre Mehrheiten mühsam zusammensuchen muss. Das verwässert bzw. verhindert jede "Reform".

Zitat:
Ich wünsche mir Mut welcher Regierung auch immer, Reformen anzugehen, die zwar durchaus einschneidend sind, aber doch sozial gerecht.

Problem ist doch trotzdem der sofortige Aufschrei in der Bevölkerung und der "verdammten" Medien.
Ergebnis ist letztlich immer, dass es uns noch lange nicht schlecht genug geht, bis auch die Einsicht überall vorherrscht, dass jeder den Gürtel enger schnallen muss.
Natürlich sollte dann auch ein geeignetes Konzept auf den Tisch gelegt werden, das auch wirklich jeden belastet (niedrige Einkommensgruppen aber damit auch proportional wirklich weniger).



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Beitrag Beitrag 10 - Verfasst am: Mo Sep 22, 2003 22:24    Titel: Antworten mit Zitat

Zitat:
Das liegt aber daran, dass sich die Regierung ihre Mehrheiten mühsam zusammensuchen muss. Das verwässert bzw. verhindert jede "Reform".


Womit man wieder in der "Falle" sitzt ! Einerseits sind so starke Mehrheiten wie 2/3 problematisch - andererseits wäre es gerade gut für eine sozial ausgewogene Reformpolitik solche Mehrheiten zu haben
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Beitrag Beitrag 11 - Verfasst am: Mo Sep 22, 2003 22:29    Titel: Antworten mit Zitat

Ich denke, eine einfache Mehrheit auf Bundesebene (Bundestag) und auf Länderebene (Bundesrat) würde für Reformen schon reichen.

Ich weiss gar nicht mehr, wann das in Deutschland das letzte Mal der Fall war ?
Das ist auch ein Problem unseres Wahlsystems, das historisch bedingt vermutlich einen Tick zuviel Kontrolle einbringt.
Das Wählerverhalten tut ein übriges ...
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Beitrag Beitrag 12 - Verfasst am: Mo Sep 22, 2003 22:36    Titel: Antworten mit Zitat

dann kommt ja auch noch die Blockade im Bundesrat dazu.

Finde zwar den Föderalismus dem Grunde nach gut, aber es kann auch nicht so ganz sein, das eine Bundesregierung ihr Programm nicht durchsetzen kann (jetzt egal ob es gut oder schlecht ist) ohne das der Bundesrat mit in letzter Zeit genau den entgegengesetzten Mehrheitsverhältnissen, alles zu nichte macht...

Da kann wohl nix mehr klappen...

Kann irgendwie in diesen Mase auch nicht ganz richtig sein. Die Wähler haben eine "Politik" bei der Bundestagswahl gewählt, und müssen jetzt zusehen, das die Opposition bei vielen Gesetzen das gleiche Mitspracherecht letztlich hat wie die Regierung.

Ich würde mir wirklich wünschen das eine Regierung IHR Programm mal wieder richtig durchsetzen kann. Wenn es schlecht ist, werden es die Wähler 4 Jahre später eh wieder abstrafen...aber immerhin würde dann mal ein bisschen Bewegung in die ganze Sache rein kommen.

Nur so könnte sich was bewegen und die Verwaltungen müssten nicht immer den "Kompromiss-Mist" ausbaden, der vom Gesetzgeber als Erfolg verkauft wird.

Föderalismus ist gut. Aber er sollte nicht dazu führen, das eine Bundesregierung keine Politik mehr machen kann (wenn denn überhaupt ein Konzept da ist)...

das noch gepaart mit weniger Einfluss der Interessenverbände.... und es würde mal wieder richtig was passieren bei uns.


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Beitrag Beitrag 13 - Verfasst am: Mo Sep 22, 2003 22:43    Titel: Antworten mit Zitat

Tja .. da ist ein Fehler im "System"  

Nachdem jede gute Idee erst mal durch den "Fleischwolf" aller Ausschüsse gedreht wurde und ver"kompro"Mist" wurde .....

... wird es nix. Siehe Einwanderungsgesetz.
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Beitrag Beitrag 14 - Verfasst am: Mo Sep 22, 2003 22:49    Titel: Antworten mit Zitat

Tja, und genau dieser Systemfehler ist in Bayern nicht vorhanden (bzw. kann auf Landesebene in dem Ausmaß nicht vorhanden sein)

Da ist dann das größte Problem, dass auch Bundesrichtlinien umgesetzt werden müssen und dem Land/Kommunen entsprechenden Spielraum "rauben" (siehe z.B. Gewerbesteuer; klarer Fehler der SPD/Grünen-Regierung).

Dennoch ist Bayern "weitgehend erfolgreich". Erklärt mir das doch mal, ihr "Bayern-Verweigerer".
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Beitrag Beitrag 15 - Verfasst am: Mo Sep 22, 2003 22:57    Titel: Antworten mit Zitat

@ mb1

Das hat mit "Bayern" in speziellen nix zu tun - es hat was mit den grundsätzlichen Inhalten der CSU-Politik zu tun. Oder soll ich Dir nun erklären wofür die in ihrer Gesamtheit stehen ? Oder gar der Stoiber ? Einer der Kettenhunde und Scharfmacher des F.Strauß !

So viel Kreide kann der gar ned fressen als das der je ne Alternative sein könnte.
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Beitrag Beitrag 16 - Verfasst am: Mo Sep 22, 2003 23:02    Titel: Antworten mit Zitat

"Kreide fressen" oder ned ... manchmal zählt einfach das Ergebnis !

Und selbst der Weg dorthin kann so schlecht nicht gewesen sein. Nachwievor wollen die Leute nach Bayern - und die, die schon lange hier sind, sind auch zufrieden.
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Beitrag Beitrag 17 - Verfasst am: Mo Sep 22, 2003 23:05    Titel: Antworten mit Zitat



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Beitrag Beitrag 18 - Verfasst am: Mo Sep 22, 2003 23:21    Titel: Antworten mit Zitat

Beunruhigt dich das Bild oder findest du es lustig ?

Es steht auch für althergebrachte Werte, u.a. Religion, Kultur und Militär ...

Und wenn die "Grünen" Stoiber als "Aktenfresser" bezeichnen, so muss ich doch milde lächeln, beschreibt sie doch deren Angst über sein gutes Fach- und Detailwissen.

Selbstverständlich hat auch Stoiber einige Schattenseiten, z.B. seine "Sudetendeutschen-Reden" und die dahinterstehende Einstellung.
Letztlich muss man immer abwägen, was einem wie wichtig erscheint und auf welchem Gebiet.
Für München wähle ich z.B. den souveränen SPD-Bürgermeister Ude (zuvor Kronawitter, ebenfalls SPD), stadtratstechnisch eindeutig "grün". Das sind die einzigen, mit denen man vernünftig reden kann.

Mein Wahlverhalten bestimmt sich also nach regionalen/bundespolitischen Gesichtspunkten sowie auch zuvor erwartbaren Ergebnissen (ist auch nicht ungefährlich, da man sich von Umfragen/Medien etc. beeinflussen lässt).
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Beitrag Beitrag 19 - Verfasst am: Mo Sep 22, 2003 23:43    Titel: Antworten mit Zitat

Zitat:
In der Pisa-Studie rangiert Bayern als einziges Bundesland unter den Topten der Welt


Das finde ich auch amüsant. Soviel kann das bayrische Schul-System nicht falsch machen, schätze ich. In Niedersachsen hat Schröder ja andere Noten dafür bekommen... bzw. nicht er, sondern seine Pisa-Schüler.

Die Sudetendeutschen sind in Bayern wohl mit eine der hochprozentigsten CSU-Wählergruppen (greife ich jetzt mal völlig aus der Luft). Da muss Stoiber schon sehen, dass das so bleibt. Und soviel falsch machen kann er da auch nicht: Das ehemalige Land wird wohl nie wieder zu Deutschland gehören, von daher kann er viel fordern (klingt gut) und muss wenig halten (er kann es ja nicht entscheiden). Und eine Entschuldigung für Dekrete zu fordern (bzw. deren Aufhebung), die noch heute gültig sind, ist ja auch nicht soviel verlangt... oder hat er bei seinen Reden noch viel schlimmere Dinge gesagt, die mir jetzt nicht einfallen?
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