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prospero 
Anmeldungsdatum: 18.03.2003 Beiträge: 5
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Beitrag 0 - Verfasst am: Di März 18, 2003 9:36 Titel: |
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Hallo zusammen,
nachdem ich gestern von einem freundlichen Leser von de.comp.tv+video mit der Nase auf euer Forum gestupst wurde, habe ich die letzten 18 Stunden mit Posting-Lesen und Transcoden (Dank Vidac [Treiber 1.3.9.1] geht das ja problemlos parallel) verbracht.
Dennoch bleiben einige Fragen rund ums Transcoding offen, nichtzuletzt, weil sich der Löwenanteil der Einstellungs-Empfehlungen auf SVCD-Erstellung bezieht und ich keine so rechte Peilung habe, ob diese auch fuer die DVD-Video Transcoding Gültigkeit besitzen.
Zunächst einmal die Ausgangssituation: Zum Transcoden ueberlanger Filme separierte ich bislang die Datenstroeme, transcodete mit der Vidac das MPEG2-Video und multiplexte anschliessend mit IfoEdit die ganzen Teile dann wieder zusammen, um es dann auf DVD zu brennen.
Blauäugig habe ich als Transcoding-Einstellung natuerlich "Beste wo geht" genommen, basierend auf Qualitätsstufe "DVD" habe ich Qualität auf (min/max) 2/2 gestellt, und solange die Datenrate nicht unter 4 MBit/s lag, konnte sich das Ergebnis halbwegs sehen lassen. Nur bei schnellen Kameraschwenks oder hoher Bilddynamik (Interferenzmuster auf Wasseroberflaechen) kam es zur Verblockung.
Nach einer durchlesenen Nacht weiss ich nun, dass 2/2 definitiv nicht wirklich Sinn macht. Als Testobjekt habe ich das Podrace aus EP1 separiert und mit Q-Faktor 4/6 und Datenraten von 2048000/4096000/6000000 (Min/Mittel/Spitze) ein ueberraschend unverblocktes Ergebnis erhalten.
Den VBV-Buffer habe ich hierbei auf 120 stehen lassen, alle anderen Checkboxen (Int. Q, Q.V., Dynamik) waren nicht angekreuzt, der "D-Suche"-Regler auf 0 und als Filter war "Kein" gewaehlt.
Bei weiteren Durchgaengen habe ich natuerlich die Optionen variiert, aber einen Unterschied zur "Alles aus"-Einstellung habe ich nicht so richtig feststellen koennen. Lag das vielleicht am Test-Material, will meinen, kommen bestimmte dieser Einstellungen erst bei ruhigen Kameraeinstellungen zur Geltung? Gibt es da irgendwelche Empfehlungen?
Doch mein Hauptanliegen ist eigentlich ein ganz anderes: Wie berechne ich nun die Datenrate? Mit der unsaeglichen 2/2-Einstellung hat die Formel
Gesamtgroesse [MB] = Mittlere Bitrate [MBit/s]*8*Laufzeit [s]
noch gestimmt, aber nun erhalte ich bei 4/6 total abweichende Dateigroessen. Im ersten Podrace-Beispiel-Durchgang war das Video ca. 20% kleiner als errechnet, als ich mit Multipass (3 Durchgaenge) rechnen ließ, betrug die Differenz sogar noch mehr.
Dass schon dank der Variation des Q-Faktors eine praezise Vorhersage der Zieldateigroesse unmoeglich ist, leuchtet mir ein, aber gibt es aus eurer Erfahrung heraus einen (linearen?) Zusammenhang zwischen berechneter und tatsaechlicher Groesse? Soll man immer pauschal 15-20% weniger einkalkulieren? Und ist es normal, dass die Groesse bei Multipass weiter (linear?) schrumpft?
Benutzt eigentlich jemand den Bitraten-Rechner im Transcoder-Dialog? Stelle ich mich da nur doof an, oder warum bringt der wiederum ganz andere Werte? Rechnet der da vielleicht noch Audio mit ein?
Und noch eine letzte Frage zum Thema "Multipass-Transcoding": Wenn man gewissen Postings Glauben schenken darf, ist ja alles unter CCE-Multipass mit mindestens 3 Druchgaengen eh nicht ansehenswert - ist das wirklich Common Sense? Nachdem ich gesehen habe, dass der CCE 1995 US-$ kosten soll, scheint mir das fuer eine gelegentliche Spielerei ein wenig viel Geld, zumal die Vidac mit Slotblech auch mit 430 Muecken zu Buche geschlagen hat.
Dennoch: Sollte man stets Multipass-Transcoding durchfuehren, oder nur, wenn man nicht mit dem Resultat zufrieden ist? Was laesst sich durch Multipass ueberhaupt verbessern? "Qualitaet" ist ein weites Feld - gibt es weniger Moskitos oder weniger Verblockungen?
Hoffentlich hab ich nun niemanden mit dem Wust an Fragen überfahren - letztlich hat sich einiges in den letzten 6 Monaten angesammelt...
Viele Gruesse
p. |
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derubier  Vidac-Spezialist

Anmeldungsdatum: 27.02.2002 Beiträge: 1260
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Beitrag 1 - Verfasst am: Di März 18, 2003 15:35 Titel: |
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ich habe einen Transcoder-Test von Vob nach MPEG2 gemacht, wobei fast ausschließlich SVCD vorliegt.
Von Vob nach Vob gelten aber fast die gleichen "Einstellungen" wie bei einer SVCD. Die Analyse sollte zum Beispiel mit dem BitrateViewer durchgeführt werden. Damit bekommt einen Überblick wie nun der Bitraten- und Q-Wert-verlauf aussieht.
Beim Transcoder ist es noch etwas schwiriger die endgültige Dateigröße vorher zusagen als dies mit cce oder tmpg möglich ist. Und eine Universaleinstellung ist nur bedingt möglich, denn die Filme sind während der Bearbeitung mit dem Transcoder unterschiedlich.
Nun zu prinzipiellen Einstellungen:
Wir wollen eine Reduzierung der Datenrate erreichen, als sollte die mittlere Datenrate abgesenkt werden. Entsprechendes sollte auch für die minimale datenrate gelten. Mein Vorschlag wäre für die Datenrate: 1400/3000/6000. Der obere Wert kann bleiben, da wir in den Spitzen die Qualität halten wollen. Wichtig ist in der Regel "Kein Filter"; Int Q, Dynamik und den Slider auf 16. Der Slider kann aber auch auf 5 oder 31 liegen, einen wesentlich unterschied habe ich nicht gefunden. Die Qualität kann auf den Voreinstellungen verharren. Diese wird nur dann nach oben hin geändert, wenn sich über den Bitrateviewer und den Sichtvergleich deutliche Änderungen ergeben sollte. VBV kann bleiben wo er ist, und wenn das Video progressiv ist, sollte man dies auch übernehmen. Ansonsten sollte das Video anamorph bleiben.
Vielleicht werde ich meinen Transcoder Test mal ein bisserl erweitern. Vob nach Vob.
GRuß
Der Ubier _________________ 1 GHz Donnergott, AMD 750-Chipsatz, Muschreck V562, Xoro HSD 400 Plus |
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BirdOfPrey  Moderator

Anmeldungsdatum: 05.08.2001 Beiträge: 4804 Wohnort: NRW
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Beitrag 2 - Verfasst am: Di März 18, 2003 16:17 Titel: |
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Hi ...
ich habe eigentlich auch gute Erfahrungen mit einem Q-Wert von 2/6 gemacht. Vorteil dabei ist, das der Transcoder sich hervorragend an die eingestellte Average Bitrate hält.
Multipass würde ich an Deiner Stelle vergessen. Das scheint in den jetzigen Softwareversionen noch etwas Buggy zu sein ! Zumindest verhält es sich komisch. Und je nach Quellmaterial wirds bei 3pass schlechter als mit 1pass.
Sowieso ist Mulitpass eigentlich nur dann sinnvoll, wenn es darum geht möglichst genau eine bestimmte Bitrate zu "treffen". Am Bild selber macht es nicht sooo einen Unterschied. Je nach Konstellation von Quellmaterial und Einstellungen kanns sogar schlechter werden (allerdings finde ich jetzt auch keinen Link für die Aussage).
Viele meinen bestimmt auch nur das es besser ausseht, weil es ja 3pass encoded wurde. Das geht dann ja überhaupt nicht anders !
Aber wie Derubier schon sagte, bei DVD sind die Einstellungen nicht unbedingt so wichtig. Bei den relativ hohen Bitraten sieht das Bild der Vidac sowieso recht gut aus.
Wichtig ist halt nur das interlaced-Material interlaced (Zeilensprung) und progressives Material progressiv transcoded wird. Und das bei einer DVD als Quelle die Filter ausgeschaltet werden. Das macht, meiner Ansicht nach, das Bild zu unscharf.
Gruß _________________ Yamakawa 780, FW: Sampo, im SCSI-Gehäuse
Daewoo DVD2000, FW 2.36 BETA2
Kenwood KRF-V7773D |
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derubier  Vidac-Spezialist

Anmeldungsdatum: 27.02.2002 Beiträge: 1260
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Beitrag 3 - Verfasst am: Di März 18, 2003 16:38 Titel: |
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Mit dem Einsatz von Filtern wird das Bild unschärfer. Und der mittlere Filter ist schon recht heftig in seinen Auswirkungen.
Vielleicht bringt die Einstellung Q.V. einen signifikanten Unteschied zu Int.Q?
GRuß
Der Ubier _________________ 1 GHz Donnergott, AMD 750-Chipsatz, Muschreck V562, Xoro HSD 400 Plus |
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prospero 
Anmeldungsdatum: 18.03.2003 Beiträge: 5
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Beitrag 4 - Verfasst am: Mi März 19, 2003 8:26 Titel: |
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Moin Moin!
Ertsmal danke fuer die prompten Antworten, sie bescherten mir erneut eine fast durchwachte Nacht ;)
@Der Ubier: Deine Einstellung "Kein Filter", Int Q, Dynamik und den Slider auf 16 habe ich ausprobiert, die Resultate waren mit Power DVD (XP 4.0, Patch 18.11) nicht mehr lesbar, es erschien nach Programmstart eine allgemeine Schutzverletzung. Liegts am PowerDVD? Was ich nicht verstehe, ist deine Bitratenempfehlung. Meinst du echt, dass 3000 als mittlere Bitrate fuer DVD-Qualitaet ausreicht? Wirkt sich das nicht negativ auf die Szenen ohne viel Bewegung aus? Interessant ist aber auch, dass das resultierende File mit "Int Q, Dynamik und Slider" zur Abwechslung mal ca. 15% groesser ist, als errechnet.
@BirdOfPrey: Deine 2/6-Einstellung ist auch ein guter Tipp, tatsaechlich entspricht die reale Dateigroesse am Ende ungefaehr der errechneten.
Neben dem Podrace habe ich auch mal die erste Fussballszene aus Kick It Like Beckham (sehr harte Kontraste, ein bisschen verrauscht, schnelle Schnitte) probiert - diesmal mit Q-Faktor 2/6, Kein Filter, nur Int Q (mehr ging nicht wegen PowerDVD-Problem), Mittl. Bitrate ca. 4000.
Resultat: Bloecke ohne Ende. Ist der vielleicht gar nicht progressiv? Wie kann eigentlich erkannt werden, ob das Material progressiv oder interlaced aufgenommen wurde?
Bis bald
p |
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derubier  Vidac-Spezialist

Anmeldungsdatum: 27.02.2002 Beiträge: 1260
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Beitrag 5 - Verfasst am: Mi März 19, 2003 15:56 Titel: |
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Der Bitrateviewer von Telco übernimmt eine Analyse.
Aber ich verstand Deine Frage nach den Transcodereinstellungen nach einer Reduzierung der Datenrate. Wenn dies nicht erwünscht ist, dann warum die Vobfiles durch den Transcoder jagen. Eine Analyse am PC mache ich nur um schnell mal zu überprüfen, ob alles syncron ist. Oder ob es irgendwann einen Fehler gegeben hat. Danach vergesse ich im wesenlichen die Darstellung an dem PC und brenne diese auf die Scheibe. Am DVD-Player mache ich mir dann erstmals ein ausreichendes Bild über die Qualität.
GRuß
Der Ubier _________________ 1 GHz Donnergott, AMD 750-Chipsatz, Muschreck V562, Xoro HSD 400 Plus |
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BirdOfPrey  Moderator

Anmeldungsdatum: 05.08.2001 Beiträge: 4804 Wohnort: NRW
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Beitrag 6 - Verfasst am: Mi März 19, 2003 17:28 Titel: |
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Zitat: | Wie kann eigentlich erkannt werden, ob das Material progressiv oder interlaced aufgenommen wurde? |
Vom Prinzip her kann mans nur durch Einzelbildbetrachtung rausfinden. Den Film einfach mal mit DVD2AVI laden und mit den Cursortasten (rechts und links) durchwandern. Ist der Film interlaced sieht man das anhand von horizontalen Streifen (bei Bewegungen) im Bild. Warte mal, habe ich zufällig noch ein Bild auf dem Sever liegen ... jup. Das sieht dann so aus:
Wärend es progressiv so aussieht (gut, ist nicht soo toll das Beispiel, ist keine Bewegung drin):
Der Bitrateviewer wertet auch nur das Bit aus. Das ist nicht sehr aussagekräftig.
Wenn Du wirklich extreme Bilder hast, dann reichen 4Mbit/s wahrscheinlich eh nicht. Eine höhere Einstellung vom ersten Q-Wert gibt normalerweise auch ein besseres Bild. Mit dem Nachteil das die entstehende Bitrate so gut wie nicht vorrausgesagt werden kann. Mit der Zeit bekommt man so erfahrungswerte. Und handelt es sich um eine Serie ist das Material ja auch immer ähnlich. Da geht sowas dann einigermaßen.
Gruß _________________ Yamakawa 780, FW: Sampo, im SCSI-Gehäuse
Daewoo DVD2000, FW 2.36 BETA2
Kenwood KRF-V7773D |
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