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Helmut  globaler Moderator

Anmeldungsdatum: 06.05.2001 Beiträge: 30601 Wohnort: Frankfurt
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Beitrag 20 - Verfasst am: So Jun 09, 2002 17:08 Titel: |
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Im Großen und Ganzen stimme ich Stefan zu. Einige Detail sehe ich etwas anderst - differenzierter.
Wir denken auch, dass man die Haiders, die Le Pens, die Pim Fortuyns, die Moellemaennern an ihrer Sprache erkennen koennen kann und erkennen muss - und dafuer sollte dieser Thread ein Einstieg sein.
Genau. Und daraus resoultiert ein gewisses Mißverständnis was dadurch zum Ausdruck kommt, daß einige meinen wir (ich) wollten sie in eine bestimmte Ecke stellen. Was nicht der Fall ist. Manche stellen sich selbst ganz ungewollt, durch unkritische Übernahme eines Vokubulars in eine Ecke wo sie gar nicht stehen wollen. Sind dann entsetzt wenn man sie dort ortet und das benennt.
Ihr könnt Euch sicher sein: Sollte jemand wirklich ganz bewußt aus dieser Ecke argumentieren - wir würden das sofort erkennen. Und dann mit so jemanden überhaupt nicht reden.
Der (ernste) Hintergrund der ganzen "Aufgeregtheiten" über Möllis Aussagen besteht eben darin ob es wirklich darum ging die Antisemitistischen Voruteile (latente oder ausgewachsene) zu mobilisieren um auf "Stimmenfang" zu gehen. Damit würde der Mölli ja nicht alleine stehen. (Siehe die Entwicklung in unserern Nachbarländer wo Parteien, die ehemals liberal waren, nun populistisch nach rechts driften und sich aus dem rechten Potential bedienen). Deshalb muß man genau hinschauen und (in dem Falle ! ) die Worte auf die Goldwaage legen und abwägen. Gut - ich weiß es nicht wie es von Mölli gdacht war, es gibt Gründe das eine oder das andere zu vermuten. Letzlich ist es erst mal egal, weil die Folgen der Debatte - wenn es in die falsche Richtung geht - fatal sein können.
Zitat: | Wählerschaft schwer zu definieren
"Eine antisemitische Wählerschaft kann man nur schwer definieren", sagt Frank Decker, Politikwissenschaftler an der Universität Bonn. Er geht davon aus, dass zwischen 15 und 20 Prozent der deutschen Bevölkerung für antisemitische Parolen empfänglich sind. Ein Reservoir, in dem Möllemann gerne fischen würde. "Dabei haben wir es nicht mit einem Unterschichtenphänomen zu tun", betont der Experte. Antisemitismus ziehe sich durch alle sozialen Schichten. Nach anderen Quellen kommen zu den 15 bis 20 Prozent noch 30 weitere Prozent hinzu, die schwach oder teilweise für antisemitische Äußerungen empfänglich seien. Allerdings beruhen diese Zahlen auf Studien aus den achtziger Jahren. Neuere Zahlen liegen nicht vor.
Nicht die Finger schmutzig machen
Der Bruch dieser vermeintlichen Tabus geht einher mit jener neuen rechten Strömung unter Europas liberalen Parteien, die Möllemann so neidisch macht und die er auch in Deutschland demokratisch umarmen und abschöpfen will. In seiner Kolumne im "Neuen Deutschland" erwähnte er Jörg Haider und den ermordeten Niederländer Pim Fortuyn; nicht als direkte Vorbilder, aber als Nutznießer dessen, was der Autor die "Emanzipation der Demokraten" nennt.
Beeindruckt hat ihn die Flut von anonymen und offenen Zuschriften, die dem Tabubruch Beifall zollten. "Er würde den Keks gerne essen", heißt es in der FDP, "aber er will sich am braunen Schokoladenguss nicht die Finger schmutzig machen."
... SPIEGEL |
Der Erfolg solcher (rechter) Parolen (schon im 3.Reich) begründet sich in der Regel darauf die (komplexen) Dinge so zu vereinfachen und in platte (gefährliche) Parolen umzumünzen die den "einfachen" Leuten wie Öl runter gehen. Das hat Methode. Wie viel schwerer ist es dagegen die komplexen Wahrheiten darzustellen ! Es ist doch so viel einfacher zu sagen und zu glauben "die Ausländer klauen die Arbeitsplätze" bis hin zu "der Jude ist selbst schuld" als sich mit den komplizierten Hintergründen auseinander zu setzen.
Deshalb müssen wir (leider) sehr viel mehr Worte machen auf die Gefahr hin das es niemand zur Kentniss nimmt oder nicht den Nerv aufbringt den Dingen auf den Grund zu gehen. Das läßt sich leider nicht änderen. Es gibt eben keine platte Parolen mit denen man die komplexen Sachverhalte kurz und bündig erklären könnte.  _________________ Wenn mer sich uffreche will: - Eintrachtfan und SPD Mitglied! |
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loehni  Kamera * Freischaltexperte *

Anmeldungsdatum: 11.12.2001 Beiträge: 573 Wohnort: Forchheim
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Beitrag 21 - Verfasst am: So Jun 09, 2002 22:10 Titel: |
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sacht mal...bin ich den total bescheuert ?
jeder der nicht froh ist ein Deutscher zu sein (und damit meine ich in Deutschland leben) sollte sich überlegen ob er nicht auswandern sollte ? Was soll das ? Ich bin nicht stolz darauf - warum auch - ich lebe hier und mir gefällts hier - ich möchte nicht in einem anderen Land leben. Bin ich jetzt schon Nazi ?
Ich kenne übrigens auch viele Ausländer die gerne und froh sind in Deutschland zu leben - sind die dann auch Nazi´s (Macht Euch nicht lächerlich ! ) Ich glaub´s ja wohl nicht ! Sagt mal wie festgefahren sein Ihr/Du eigentlich - soll ich mich dafür schämen ?
Ich schätze mich selbst in der politischen Mitte mit linker Tendenz ein. Aber was ich hier von einigen zu hören bekomme ist ja wohl mehr als engstirnig. Wer nicht zur absoluten Linken gehört uns sich neutral verhält wir mit Nazis verglichen !
Ich habe mir schwer überlegt ob ich nicht meiene ganzen Postings lösche...hab Sie nochmals durchgelesen und mich entschieden die Postings draufzulassen - ich denke ich brauche mir nicht vorwerfen zu lassen !?
Außer das ich mir bei der Namensgebung meiner Kinder keine gedanken über die politische Gesinnung gemacht habe...ich habe einfach Namen ausgewählt die mir gefallen...Moritz und Felix...wo kommen die Namen her ? Ich weiß es nicht - ist mir auch egal ! Hoffe es sind keine deutschen Namen...sonst bin ich echt endlich als Rechtsradikaler abgestempelt.
Das war´s - mein letztes Posting zu diesem Thema. Die diskussion ist nicht mehr sachlich - sondern außschließlich durch festgefahrene Verhaltensmuster bestimmt.
Mein nächstes posting ist ein Pizzarezept...ich hoffe nicht, daß man mir dann aufgrund der Zusammenstellung eine antisemitistische Gesinnung vorwirft (aufgrund der Gewürzzusammensetztung).
That it. See you in another Topic.
löhni (Adresse bekannt )
Zuletzt bearbeitet von loehni am Juni. 10 2002,08:54 _________________
cu - löhni |
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TomM  globaler Moderator

Anmeldungsdatum: 05.03.2002 Beiträge: 5353 Wohnort: Heilsbronn - meist Wanambi auf See
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Beitrag 22 - Verfasst am: Mo Jun 10, 2002 3:15 Titel: |
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Wie loehni, das kapier ich nun wieder nicht. Wer hat was von froh oder unfroh geschreiben? Das einzige, um was es geht, ist doch die Brisanz in solchen Themen, die uns unruhig macht. Meines Erachtens ist das auch nicht verwunderlich, denn gerade die Herren Westerwelle und Möllemann sagten auch noch laut und deutlich, dass jede gewonnene rechte Wählerstimme ein bekehrte zur Demolratie sei - das macht die Sache ja noch brisanter und auch deshalb regen sich viele dermaßen auf.
Stefan, meine Ostanmerkung mit dem Nachholbedarf sollte nicht generalisieren, im Gegenteil, sie sollte die Problematik junger Demokratien aufzeigen. Im Übrigen sind wir Wessis auch im vergleich zu Frankreich und England eine junge Demokratie. Junge Demokratien vertragen, weil sie noch nicht so gefestigt sind, nur ein kleine Menge Extremismus. Daher auch meine Frage und persönliche Feststellung, dass bei anhaltenden Diskussionen Lager gebildet werden in die man unweigerlich hineingeworfen wird. (vgl. auch loehnis Anmerkung: "ich halte mich für Mitte mit linker Tendenz") Grundproblem für mich ist danach aus dem Topf wieder herauszukommen. Wie schnell es geht nicht mehr herauszukommen haben wir in Frankfurt seit 68 erleben dürfen. Ich lebe erst seit 71 in Frankfurt, das war die Zeit der Hausbesetzungen und der Demos gegen allerlei (Aufzählen lohnt in den meisten Fällen nicht). Wer zu den Demos ging war Links und zwar radikal, wer nicht war ein Spießbürger und auch das radikal. Unpolitische (weil nicht engagierte) gab es zwar, die wurden aber gar nicht Ernst genommen.
Das wollt ich noch zur Äußerung loehni's sagen:
Zitat: | Das war´s - mein letztes Posting zu diesem Thema. Die diskussion ist nicht mehr sachlich - sondern außschließlich durch festgefahrene Verhaltensmuster bestimmt. |
So ähnlich wollte ich mit meinem Engländer andeuten. Alte Demokratie (manchmal sehr verstaubt) dort ist es möglich eine Einwanderngsdebatte zu haben ohne dass die Parteien in radikale Lager gesteckt werden. Wir (ich) hingegen tue das mit den Parteien aus einem Reflex heraus und trete prompt ins Näpfchen. GB kann halt unbefangener mit diesen Themen umgehen und tut dies auch. Links- oder Rechtsradikale sorgen weniger für Aufregung sogar zum 50. Kronjubiläum der Queen gibt es ein Popkonzert. (Undenkbar Popkonzert zum 15. Regierungsjubi der CDU.) Wir reagieren aus den vielen aufgezeigten Gründen noch sehr sensibel aus Strömungen eben weil wir aus unserer jüngeren Geschichte wissen wie schnell die preussische Gründlichkeit zuschlägt.
Die Aufregung in den Niederlanden wegen der Ermordung des Rechtspopulisten (hab den Namen leider vergessen) hat nur eine Ursache, es gab bis dahin keine politisch motivierten Attentate, man pflegte politische Auseinandersetzungen verbal zu erledigen.
Zitat: | Mir geht es ganz spontan etwas gegen den Strich immer wieder zu hoeren, die Leute haetten einen Nachholbedarf an Demokratie. Sie hatten einen "Nachholbedarf" an ganz einfachen Dingen des taeglichen Lebens oder an Reise ins Ausland, aber das demokratische Verhalten im allgemeinen Alltag und auch gerade in Diskussionen und Gespraechen war und ist viel ausgepraegter als bei einem "demokratischen" Wessi. |
Das sollte nun mal meine Einstellung zu diesen beiden Themenkreisen zeigen. Ich bin nämlich überzeugt, dass Gesamtdeutschland noch einen Nachholbedarf an Demokratie und den Verhaltensmustern hat - einfach weil unsere Demokratie noch zu jung ist um stark genug zu sein mit Strömungen links oder rechts umzugehen.
Ansonsten hab ich schon ein wenig Bammel wenn der Herr Mölleman auf Mitgliederfang geht wenn er doch einfach ausspricht was die Deutschen immer schon dachten. Antisemitische Parolen werden aus der Kneipe getragen und Salonfähig gemacht (nicht dass sie in der Kneipe besser seien). Inwiefern da sogar [Argwohn an] ein gewisses timing mit der Fussball WM [Argwohn aus] eine Rolle spielt, kann ich nicht sagen, nur vermuten. Ich habe richtigen Bammel, wenn Glatzen mit Möllemann Schildern umherlaufen und ihre bekannten Sprüche klopfen.
Es macht mich auch nachdenklich, wenn die Attentate des 11.September 2001 nun zur Entschuldigung aller Aggressionen herbeigenommen werden (so schlimm sie vor allem für die betroffenen Familien waren). Es macht mich zornig, wenn Sharon von einem Terroristen Arafat spricht und dafür Vergeltungsschläge in ganz Palästina durchzieht (schaut übrigens auch ganz populistisch aus, seht her ich schütze die Welt vor dem Terror)
Und es macht mich unsäglich traurig wenn nun so viele brave Bürger den Parolen eines Möllemann folgen.
Jaja die Juden sind ja selber schuld dass sie verfolgt wurden - und die Heimatvertreibenen? Nein, die trifft überhaupt keine Schuld, die wurden von den bösen Russen (in Wirklichkeit waren es die Alliierten) vertrieben - völlig schuldlos. Nun ja es geht halt zu wie beim Metzger ein Pfund Leben gegen ein Pfund Leben aufwiegen, Wildwestmoral mehr ist dazu nicht zu sagen.
Ach ja, über die Vorgänge im dritten Reich habe ich vieles in der Schule gelernt - von wegen Gnade der späten Geburt. Vieles, nein noch viel mehr habe ich durch Gespräche mit Menschen die diesen Krieg erlebt haben erfahren. Nicht die "Helden", die betroffenen im In- und Ausland. Von Finland wo man uns heute noch für die Befreiung von den Russen dankt, über England die das gar nicht so verkniffen sehen (es war eben Krieg) bis nach Portugal, die der letzte Fluchtweg aus dem Nazieuropa waren. Eines ist klar im Ausland man beobachtet die politischen Strömungen sehr genau, man macht uns eher selten heute noch Vorwürfe (Thema wir sind nicht Schuld) aber man passt auf ob wir in der Lage sind radikale Strömungen im Griff zu haben.
Wir müssen darüber diskutieren und wir müssen uns alle Meinungen anhören, nur dann sind wir in der Lage die richtigen Schlüsse zu ziehen. Nur bitte drängt keinen in ein Richtung oder in ein Lager und versucht nicht polemisch zu sein
Zitat: | Mein nächstes posting ist ein Pizzarezept...ich hoffe nicht, daß man mir dann aufgrund der Zusammenstellung eine antisemitistische Gesinnung vorwirft (aufgrund der Gewürzzusammensetztung). |
Bringt nämlich nichts und trägt nicht zur Meinungsbildung bei.
Wenn Helmut mit profundem Wissen und Stefan mit einem Wahnsinns Sinn zum Aufstöbern von Quellen hier Fakten darlegen, dann muß man diese Verarbeiten (ist nämlich nur wenig gefärbt was die beiden von sich geben) und nich gleich losblöcken ich bin nicht Schuld und ich mach nicht mehr mit. Im übrigen ist es gar nicht die Entscheidung ich mach nicht mit. Wenn man gerne hier lebt, ist man eben dabei und mitverantwortlich.
so long
Tom
Adresse siehe oben _________________ so long -> Tom
Wissen ist Macht - macht nichts
(Heinz Erhardt) |
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Helmut  globaler Moderator

Anmeldungsdatum: 06.05.2001 Beiträge: 30601 Wohnort: Frankfurt
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Beitrag 23 - Verfasst am: Mo Jun 10, 2002 10:33 Titel: |
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Tom sagt es sehr schön um was es geht. Volle Zustimmung !
Löhni ... Sorry ! Da haste an einigen Punkten was überlesen odr falsch interpretiert. Z.B. zu sagen "Ich bin froh in Deutschlande zu leben" ist doch keine Problem. Bin ich auch (noch zumindestens) ! Es ging in meinen Beispiele um den Satz "Ich bin stolz Deutscher zu sein" ....
Ansonsten - : Niemand hat nur im entferntesten Dir (oder anderen) vorgewofen Nazi oder Antisemit zu sein und tut das auch nicht. Im Gegenteil - ich glaube das Deine Grundhaltung sicherlich ganz lautereren Motiven entspringt (so wie bei anderen Postern hier auch). Was ich (wir) jedoch problematisieren ist die Argumentation in Bezug auf die Wortwahl - im Sinne von Mölli z.B. Nur darum geht es !
... und um was es geht bzw. wo sowas hinführt, wie ernst die Lage da ist kannst Du daraus ersehen:
Zitat: | Die "Titanic"-Mitarbeiter hatten am Donnerstag als angebliche Liberale vor einem als "Guidomobil" getarnten VW-Golf einen FDP-Stand aufgebaut und den Passanten unter anderem Eierlikör ("18 plus x Prozent") kredenzt.
Die rund um das "Guidomobil" aufgebauten Plakate hatten es in sich: "Deutsche wehrt Euch! Wählt FDP!", war auf einem zu lesen. Auf einem anderen war der Vizepräsident des Zentralrats der Juden, Michel Friedman, mit einen rotem Kreuz (Aufschrift: "Gib endlich Friedman!") über dem Mund abgebildet, die unverhohlen antisemitische Parole lautete: "FDP - Judenfrei und Spaß dabei!". Ein drittes Plakat zeigt den ehemaligen *piep*-Darsteller und derzeitigen Bundestags-Kandidaten Peter Bond in einer Fotomontage in eindeutiger Stellung mit einer nackten Cornelia Pieper - darunter der Slogan: "FDP - Die (liberale) SpaSSpartei!"
In Eisenach besuchte der FDP-Kreis-Vorsitzende Klaus Schneider den Stand und erklärte den "Titanic"-Redakteuren, dass Möllemanns Einsatz der FDP in Thüringen Stimmen bringe, und ließ sich vor der blau-gelben Kulisse beim Händeschütteln fotografieren. Schneider kommentierte dieses Plakat nach einem Bericht der "Süddeutschen Zeitung" mit den Worten: "Das ist Verpackung, das gehört dazu." Spiegel | .... SPIEGEL
Titanic
Die Auswertung der ausgelegten Fragebögen ergab, daß rund 50 % der befragten Thüringer dafür sind, „Friedman in sein Heimatland zurückzuschicken“. (Zitate: „Die haben doch jetzt einen Staat da unten.“ „Zurück in die Türkei!“) _________________ Wenn mer sich uffreche will: - Eintrachtfan und SPD Mitglied! |
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loehni  Kamera * Freischaltexperte *

Anmeldungsdatum: 11.12.2001 Beiträge: 573 Wohnort: Forchheim
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Beitrag 24 - Verfasst am: Mo Jun 10, 2002 14:47 Titel: |
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OK - Ihr habt mich ja wieder....direkt Vorgeworfen habt Ihr mir natürlich nichts....wie schreibst Du immer so schön...man kann nur gewisse Grundtendenzen herauslesen...auf die Wortwahl achten...(das betrifft nicht nur einzelne Wörter sondern auch zusammengesetzte Sätze oder Übergänge - die einen zusammenhang der Äußerungen erkennen lassen) - sorry falls das jetzt keiner versteht - ich schreibe wie die Gedanken fliesen - und lese nicht nochmal drüber. Bin eben kein Politiker - sondern ein "Normalbürger" aus der "Mittelschicht" - der sich im Gegensatzt zu vielen anderen aus der "Normalo-Schicht" auch traut seine Meinung zu sagen. Und genau das ist das Problem in Deutschland. Man hört immer nur die 10% linken oder die 10 % rechten...der Rest schweigt.....und mosert in sich hinein.
Zu Deinem letzten Posting: Das ist ein Skandal ! Eine Partei wie die FDP kann und darf sich sowas nicht erlauben ! Das ist meiner Meinung nach das absolute aus für diese Partei irrgendwann nochmal ernstgenommen zu werden. So leid es mir tut....entweder Westerwelle macht als Parteichef einen "Gewaltschlag" in dem er extrem ausmistet - oder er bekennt sich eindeutig zu den Vorfällen - ansonnsten kann er nur noch zurücktreten - wobei ich erstere Variante bevorzugen würde....na ja mein Traum von einer Rot/gelben Politik wird sich so wohl nie erfüllen. _________________
cu - löhni |
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grettsche  Master of Disaster

Anmeldungsdatum: 15.03.2002 Beiträge: 4547 Wohnort: Leipzig
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Beitrag 25 - Verfasst am: Mo Jun 10, 2002 15:01 Titel: |
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@loehni,
also Du musst schon lesen und nicht nur die bunten Bilder anschauen. Das war nicht die FDP,... sondern Mitarbeiter des TITANIC-MAGAZIN`s. Aber glaub mir. das grenzt an Rufmord und wird den Leuten einen haufen Ärger einhandeln.
@Helmut,
na soooo ein Zufall das die nicht in BAYERN standen sondern in Thüringen. :angry:
Leute Leute, langsam wird`s wirklich NIVEAULOS
Ich kanns nur nochmal wiederholen LÖSCHT oder SCHLIEST diesen Thread bevor noch jemand arg belastendes Material veröffentlicht. :angry:
Zuletzt bearbeitet von grettsche am Juni. 10 2002,15:03 _________________ Gruss grettsche
Man muss nicht alles glauben was stimmt. |
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Helmut  globaler Moderator

Anmeldungsdatum: 06.05.2001 Beiträge: 30601 Wohnort: Frankfurt
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Beitrag 26 - Verfasst am: Mo Jun 10, 2002 15:22 Titel: |
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1.)
Wenn die in Bayern gestanden hätten wäre (zumindest in der Tendenz) das sicher auch nicht anderst ausgegangen. Was die Sache nicht besser macht.
2.)
Interessant ist das man das so der FDP zutraut und auf Zustimmung stößt (was zu beweisen war - und wenn es in Form von Satiere ist). Selbst der örtliche Parteichef war begeistert.
3.)
NIVEAULOS ? Wo ?
4.)
...arg belastendes Material ? Welches ? Keine Ahnung was das sein soll.
Trotzdem ... wir denken drüber nach den Tread zu schließen. Und zwar deshalb weil es offenbar unmöglich ist diesen sehr komplexen Sachverhalt in überschaubarer Weise zu diskutieren. Wiewohl es offensichtich die Debatte draußen im Lande ganz gut abbildet. Was für mich das erschreckende an der Sache ist. Und ich bin - Gottseidank - nicht der einzig der darüber erschrickt. Selbst die FDP-Führung hat es erkannt wohin die Reise geht. Die FDP war - bis vor kurzem jedenfalls - keine Heimat für Antisemiten. Der verstorbene Herr Bubis - Vorsitzender des Zentralrat der Juden in Deutschland - war dort Präsidiumsmitglied. Allerdings hat er in seinem letzten Interview vor seinem Tode auf die Frage, was er denn in seinen Funktionen in seinem Leben - was das Verhältnis Juden/Deutsche angeht - bewirkt hätte resignierend gesagt:
Nichts - fast gar nichts !
Sieht so aus als ob er Recht hatte.
Was da so abgeht - kann man auch hier sehr gut nachvollziehen : Diskussionsforum der FDP !
Mölli hat das Forum auf seiner Homepage geschlossen. War er anfänglich noch hoch begeistert von 11.000 zustimmenden Postings, muß ihm wohl das Gebiss aus dem Mund gefallen sein als er mal genau gelesen hat WER da und aus welcher Ecke und mit welchen Worten Beifall geklatscht hat. _________________ Wenn mer sich uffreche will: - Eintrachtfan und SPD Mitglied! |
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loehni  Kamera * Freischaltexperte *

Anmeldungsdatum: 11.12.2001 Beiträge: 573 Wohnort: Forchheim
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Beitrag 27 - Verfasst am: Mo Jun 10, 2002 16:35 Titel: |
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@Gretsche: ich hab schon gelesen: "besuchte der FDP-Kreis-Vorsitzende Klaus Schneider den Stand" - und hat er sich beschwert ? Nein...
Zuletzt bearbeitet von loehni am Juni. 10 2002,16:36 _________________
cu - löhni |
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thomasmue 
Anmeldungsdatum: 16.02.2002 Beiträge: 62 Wohnort: Thüringen/Hessen
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Beitrag 28 - Verfasst am: Mo Jun 10, 2002 17:09 Titel: |
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Ganz kurz und (womöglich auch) off-topic:
Als Bürger des Wartburg-Kreises (rund um Eisenach), kann ich mich nur für die Leute schämen, die Passanten genauso wie für unseren FDP Kreisvorsitzenden. Mit derartigen Aktionen hätten die es verdient, wenn sie zumindest in dieser Region kein Bein auf die Erde kriegen würden.
Zu den anderen hier angesprochenen Themen ist schon genug gesagt (erst Porzellan zerschlagen, dann mühsam wieder geklebt) worden.
Gruß
thomasmue
**Name und Anschrift sind der Redaktion bekannt !** |
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Stefan 
Anmeldungsdatum: 27.04.2001 Beiträge: 3892
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Beitrag 29 - Verfasst am: Mo Jun 10, 2002 19:40 Titel: |
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Tom hat etwas weiter oben geschrieben:
Zitat: |
Im Übrigen sind wir Wessis auch im Vergleich zu Frankreich und England eine junge Demokratie. Junge Demokratien vertragen, weil sie noch nicht so gefestigt sind, nur ein kleine Menge Extremismus.
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Ja, das mag so sein. Aber vertragen Demokratien generell auch mehr Politikverdrossenheit?
Wahlen sind heute tendenziell peinlich, denn sie zeigen, in welch desolatem Zustand sich die politische Landschaft mittlerweile befindet.
In den USA hat sich aus dem Mangel an politischer Beteiligung inzwischen mehr als "Apathie" entwickelt. 1960 lag die Wahlbeteiligung bei den Präsidentschaftswahlen noch bei 62,5 Prozent. Bis 1996 ging sie auf 49 Prozent zurück und erreichte damit ihren Tiefstand seit den siebziger Jahren.
Aber selbst in "alten Demokratien" zeigt sich ein Wählerverdruß, der sich in einem fortgeschrittenen Stadium befindet.
An England wird deutlich, daß selbst der angeblich überwältigende Sieg der Labour Partei von Tony Blair im Jahre 1997 nur von 31 Prozent der Wahlberechtigten getragen wurde. Insgesamt war die Wahlbeteiligung bei dieser Wahl sogar die niedrigste seit 1945.
Auch Isreal als sehr junger Staat und damit auch als sehr junge Demokratie verfügt über eine Tradition starker Wahlbeteiligung, aber dies könnte sich bei den nächsten Wahlen ändern. Aus einer veröffentlichten Umfrage geht hervor, dass fast ein Viertel der Öffentlichkeit keinerlei Interesse mehr an den Wahlen zeigt.
vergl: http://www.israel-nachrichten.de/israel-nachrichten/2000/politik.htm
Und die Wahlbeteiligung an Landtags- oder gar an Europawahlen kennen wir selbst zur Genüge.
Ich habe mal irgendwo eine Studie gesehen, die den Niedergang traditioneller Werte in Europa untersuchte.
Darin wurde eindrucksvoll dargestellt, daß Religion, nationale Werte, der Glaube an Institutionen und andere traditionelle Bezugspunkte insgesamt zurückgehen.
Immer wieder hört man von Korruption und von unfähigen Politikern und führt die Ursache darauf zurück.
Doch die Politik hat sich in den letzen 20 Jahren entscheidend verändert.
Noch zu Anfang des letzten Jahrhunderts (ist gar nicht so lange her) war das politische Leben vom Widerstreit verschiedener Gesellschaftsentwürfe geprägt. Die Ideen waren manchmal so gegensätzlich, daß es zu Konflikten oder gewalttätigen Auseinandersetzungen kam oder Revolutionen ausbrachen. Die Begriffe "links" und "rechts" waren damals jedenfalls kein bloßes Etikett. Mit ihnen verband man bestimmte weltpolitische Ansichten. Glühende Verfechter revolutionärer Veränderungen trafen auf kompromißlose Befürworter des kapitalistischen Systems.
Heute sieht die politische Landschaft vollkommen anders aus. Politik hat nur wenig mit Leidenschaft, Engagement oder Konflikt zu tun. Es gibt weder kompromißlose Verteidiger der Marktwirtschaft noch begeisterte Verfechter revolutionärer Veränderungen.
Im Prinzip ist es egal was du wählst (meint man).
Warum geht der Jugend die nationale wie die internationale Politik "am Arsch vorbei?"
Wer löst womit die Politikverdrossenheit aus?
Warum kommt Stefan Raab bei der Jugend an? Berichten die Medien zu viel? Denken die Medien zu sehr an Einschaltquoten und Auflagen anstatt die realen Probleme? Bringen die Medien der Jugend das noch rüber, was sie interessieren sollte? Verlieren wir die Jugend? Müssen wir deshalb ein Guidomobil in der FDP haben?
Es scheint, als sei die Menschheit angesichts eines Mangels an Alternativen gezwungen, sich ihrem Schicksal zu fügen und zu akzeptieren, daß es zur Marktwirtschaft keine Alternative gibt.
Wenn davon ausgegangen wird, daß es keine Alternativen gibt, kann Politik nur noch eine Nebenrolle spielen. Ohne Alternativen machen Debatten keinen Sinn und werden trivial.
Politiker versuchen, Banales als großartige Innovation darzustellen und künstlich aufblähen. Die Vorstellung, es könne eine Alternative geben, geht in der Gesellschaft regelrecht verloren. Und so gibt es ironischerweise tatsächlich keine Alternativen mehr.
Die jungen Wähler in Deutschland wollen meiner Meinung nach Politiker demokratischer Parteien, die sich für verschiedene und nicht alle für die gleichen Ziele einsetzen, um ihren Interessen entsprechend wählen zu können.
Sie fordern, dass das Ziel, das eine Partei vertritt auch mit Nachdruck umgesetzt wird, glaubwürdig sollen Politiker sein und sich nicht von der einen Affäre in die nächste stürzen.
Affären, wie die CDU-Spendenaffäre, oder der Rücktritte von Oskar Lafontaine, ohne den und vor allem, ohne dessen Wahlversprechen, die SPD wahrscheinlich die letzte Bundestagswahl gar nicht gewonnen hätte, rauben das letzte Vertrauen der Bevölkerung, vor allem der jungen Leute, in die Politik. Wer möchte sich da noch auf die Seite der einen oder anderen Partei schlagen und für deren Ziele einsetzen.
Aber die Glaubwürdigkeit ist nur eine Facette.
Welcher Jugendliche lässt sich heute noch für zwei Jahre in einen Ortsverbandsvorstand einer Partei wählen, wo er dann zwei Jahre lang zu festgesetzten Terminen im Monat für Sitzungen, Arbeitskreise, usw. zur Verfügung stehen soll?
Alternativ tritt die Spaßgesellschaft auf den Plan. Die Jagt nach Wählerstimmen durch einen Besuch im "Big Brother Haus" ist unserer Ausfassung nach aber keine Alternative.
Ich persönlich empfinde die Situation als Schlimm. Aber wenn wir, die Bürger dieses Landes nicht aus unserer Lethargie aufwachen, unter den Parteien für uns das geringste Übel wählen, an der Reform der Parteien tatkräftig mitwirken und sie somit, gerade für uns, attraktiver gestalten, dann steht die Zukunft unseres Landes auf dem Spiel.
Nur durch unser, bzw. durch dein persönliches Engagement kann in Deutschland etwas bewegt werden.
Wir können lange darüber lamentieren, dass die Qualität der angebotenen Fußballübertragungen so schlecht sei. Wir können die ARD oder das ZDF "anklagen" nicht genug freien Fußball zu übertragen. Doch was hilft uns dies?
Mitentscheiden und Mitwirken ist angesagt. Mitwirken z.B. in einer politischen Partei oder in einem Verband - z.B. in einer Gewerkschaft.
Denn in den Parteien wird z.B. entschieden, ob Du die Spiele Deines Fußballvereins auch in Zukunft noch ohne zusätzliches Entgelt im Fernsehen verfolgen kannst.
Engagement zahlt sich immer aus.
Einige User haben sich hier öffentlich beteiligt. Wir danken euch dafür. Nicht nur, dass Ihr zu eurer Meinung steht, sondern, dass Ihr öffentlich mit eurem guten Namen dafür eingetreten seid.
Helmut und ich werden in den nächsten Stunden die Anschriften aus den einzelnen Beiträgen entfernen und sie durch den Zusatz "Name und Anschrift sind der Redaktion bekannt !" ersetzen.
Schaut man sich aber die Anzahl der Zugriffe auf diesen Thread an, so kann man sagen, dass sich viel mehr User nicht beteiligt haben. Für sie ist Politik entweder kein Thema, oder sie scheuen sich öffentlich ihre Meinung zu sagen.
Eigentlich schade. Aber so ist die Welt nun mal.
Viele - meist zu viele stehen schweigend und tatenlos daneben, wenn Populisten jedweder Color, nach Wählerstimmen fischen.
Im Radio oder Fernsehen würden wir jetzt sagen, sorry liebe Teilnehmer die Sendezeit ist um. Hier machen wir jetzt einfach den Thread zu, weil wir denken, dass alle die was zu sagen haben, ihre Meinung gesagt haben und wir auch nicht mehr die Zeit finden auf die einzelnen Beiträge im Detail einzugehen.
Einen Beitrag über MPEG kann man unkommentiert lassen. Einen Beitrag über "latenten Antisemitismus" müssen wir als Moderatoren/Betreiber dieses Forums begleiten und aus unserer Sicht kommentieren.
Also, bleibt uns gewogen - trotz oder gerade wegen unserer Meinung und achtet darauf was ihr sagt und mit welchen Worten ihr was sagt.
Eure Moderatoren Helmut und Stefan _________________ http://www.edv-tipp.de |
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